Gegenwart
Westlich von Dorfstetten, an der oberösterreichischen Grenze, finden sich die Mauern der aufgelassenen Brünnlkirche im Bauernhof Forstamt Nr. 37. In einer Kapelle mit einem Zwiebelhelm steht ein großes Kruzifix. Man kann sie nicht betreten, da ihr Fußboden das Bassin für die Quelle bildet. Diese versorgt das Wohnhaus und rinnt als Bach über die Wiese.
Geschichte
Der Heiligenbrunn soll schon im 11. Jahrhundert bestanden haben, ursprünglich war er wohl ein Ulrichsbrunnen. Um 1395 scheint er in einem Kodex auf. 1502 widmete Kaiser Maximilian I. (1459-1519) 100 Gulden für die Erbauung einer Kapelle zu St. Ulrichsbrunn. 1529 wird sie in einem Urbar erwähnt. 1638 stiftete Adam Freiherr von Hoyos eine Kirche zur hl. Dreifaltigkeit, die 1689 erneut gebaut, aber 1786 gesperrt wurde. Sie hatte drei Altäre und einen tragbaren Altar. Ein Weber kaufte die Kirche und wandelte sie in ein Wohnhaus um.
Bei Kirche und Kapelle fanden am Dreifaltigkeitssonntag ein Jahrmarkt und jeden Neufreitag (Freitag nach dem Neumond) Gottesdienste statt. Die Quelle galt als heilkräftig bei Augenleiden und vermutlich gegen Pest.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008