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Ebniter Mundart#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Die ersten Siedler Ebnits waren Walser, die aus Stürfis in Graubünden, aller Wahrscheinlichkeit nach das Stürfis im Prättigau, gekommen waren. So haben sie im 14. Jahrhundert sicher noch walserisch gesprochen, wie dies heute noch im Großen und Kleinen Walsertal, am Tannberg und im benachbarten Laterns der Fall ist.


Entscheidend für die heutige Ebniter Mundart war aber die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zur Herrschaft Hohenems, es war ja der Emser Ritter Ulrich, der die Walser nach Ebnit gerufen hatte, wie aus der Urkunde vom 1. Mai 1351 sicher hervorgeht. Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts waren die wirtschaftlichen Verbindungen zu Hohenems allein maßgebend, erst allmählich setzten jene zu Dornbirn ein, seit dem Bau der Ebniter Straße und der Eingliederung des Ortes in die Gemeinde Dornbirn im Jahre 1932 ist Ebnit wirtschaftlich ganz auf Dornbirn ausgerichtet.


Walserische Sprachrelikte finden sich in Ebnit nur noch in den Flurnamen. Dazu gehört die Aussprache des Namens der Alpe Valors als Waloosch (in Dornbirn sagt man Falóars), der Flurname Egga (ob dem Gasthaus Edelweiß, die sonst übliche Aussprache dieses häufigen Namens ist Egg), Rufena (sonst heißt es Rüfi = Erdrutsch), auf einen Sprachwechsel deutet die Aussprache des Namens Pfeachto (bei der Alpe Schönemann) hin, der eigentlich Pfächto (zu pfächto = Maß nehmen, hier Milchmessplatz) lauten müsste. Bei der Übernahme der unten beschriebenen ea-Lautung für -ä- hat man offenbar ein „falsches“ -ea- bebildet.


Im Lautstand und Wortschatz ist die Ebniter Mundart heute ziemlich genau dieselbe wie jene, die in Hohenems gesprochen wird, und unterscheidet sich wie diese in vielen Punkten von jener, die in Dornbirn üblich ist. Beiden gemeinsam ist die Zugehörigkeit zum westschwäbischen Sprachraum, die im Lautstand von zahlreichen Diphthongen (= Zwielauten) geprägt ist, besonders auffällig die Entwicklung von mittelhochdeutsch ei zu oa, welche vom ostschwäbischen Raum im Hochmittelalter ins Vorarlberger Rheintal bis zur liechtensteinischen Staatsgrenze vorgerückt ist.

Man sagt hier:

  • Toag „Teig“
  • Soal „Seil“
  • hoaß „heiß“
  • Goaß „Geiß“
  • Loatoro „Leiter“
  • zoaga „zeigen“
  • Oaß „Eiße = Furunkel“
  • Moattle „Meitlein = Mädchen“
  • Moaschtor „Meister“
  • Woaza „Weizen“
  • früher auch Floasch „Fleisch“
  • etc.

Quellen#