Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Fallmeister#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Beruf: Fallmeister
»Ansicht des wilden und fahrbaren Traunfalls unter Gmunden in Oberösterreich«. Um 1810. Kolorierte Radierung von Carl Conti
© Ch. Brandstätter Verlag

Fallmeister übten ihre verantwortungsvolle Tätigkeit an Flussbauwerken aus, die zur Überwindung gefährlicher Schiffahrtshindernisse, wie beispielsweise Felsabstürze oder Stromschnellen, geschaffen wurden. Das wohl spektakulärste Wasserbauwerk befand sich an der Traun zwischen Gmunden und Stadl-Paura, das den »wegen seiner unbeweglichen Steinklippen und windschnellen Wasserläufe in ganz Teutschland berühmten wilden Fall«, den Traunfall, bezwang. Ein hölzerner Fahrkanal von fast vierhundert Meter Länge schwang sich entlang der Uferböschung von der Höhe des Felsabsturzes hinunter.


Wenn sich nun ein Schiff der Einfahrt in den Kanal näherte, musste der Fallmeister im richtigen Moment das Falltor aufziehen, damit das Schiff nicht vom reissenden Sog des »wilden Falls« erfasst und rettungslos in den tosenden Abgrund getrieben wurde. Er durfte auch nur so viel Wasser in den Kanal einlassen, daß zwischen dem Fahrbahngrund und dem Schiffsboden noch genügend Reibungskontakt war, um die Geschwindigkeit zu mäßigen. Am Ende des Kanals lief das Wasser durch einen Rost im Boden ab, so dass die mächtigen Lastkähne krachend über die Bohlen schlitterten, um dann mit merklich verringerter Geschwindigkeit wieder im Fluss zu landen.

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010


... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.