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Freiherr Georg von Vega#

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Titelblatt der logarithmisch-trigonometrischen Tafeln von Georg Vega. 1797, © Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU
Titelblatt der logarithmisch-trigonometrischen Tafeln von Georg Vega. 1797
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU


* 23. 3. 1756, Sagoritza (Zagorica, Slowenien)

† 26. 9. 1802, Wien


Mathematiker und Artillerieoffizier


Jurij (Georg) Vega wurde am 23. März 1754 als Bauernsohn in Zagorica, in der Nähe von Laibach (Ljubljana) geboren.

Er besuchte die Jesuitenschule und das Lyzeum, wo er seine Abschlussprüfungen u.a. in Physik und Mathematik ablegte.

Als ausgezeichneter Schüler fand er mit 21 Jahren sofort eine gut bezahlte Anstellung als Navigationsingenieur in Innerösterreich und arbeitete an den Flussregulierungen von Ljubljanica, Mur, Drava und Save mit.


1780 trat er in die Armee ein, wurde bereits nach einem Jahr Unterleutnant und machte militärische Karriere.

1782 wurde er zum Lehrer der Mathematik an den Schulen des österreichischen Artilleriecorps ernannt, und noch im selben Jahr erschien der 1. Band seiner Vorlesungen über die Mathematik ("Rechenkunst und Algebra"), weitere 3 Bände folgten.


Neben Mathematik und Physik begann er sich für Vermessungskunde, Ballistik und Ballonfahren zu interessieren. 1781 veröffentlichte er seine Gedanken über ein metrisches Maßsystem, die zur damaligen Zeit aber nicht gewürdigt wurden – erst viele Jahrzehnte später wurden sie Grundlage für die Einführung des metrischen Systems.


1789 stellte Vega einen neuen "Rekord" bei der Berechnung der Zahl Pi auf (berechnete sie auf 140 Stellen).


Die 1793 bis 1797 entstandenen Logarithmentafeln ("Das kleine Buch der Logarithmen", 1793; "Das große Buch der Logarithmen",1794 und "Die Logarithmentafeln für den allgemeinen Gebrauch", 1797), die er zur Verwendung in der Artillerie erstellte, waren auf Jahrzehnte die genauesten (wahrscheinlich auch deshalb, weil er den Soldaten für jeden gefundenen Fehler einen Golddukaten versprochen hatte) und waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Gebrauch.


Als leidenschaftlicher Soldat kämpfte gegen die Türken, Preußen und in der Koalitionsarmee am Rhein gegen die Franzosen; für seine Verdienste beim Militär wurde er 1800 in den Freiherrenstand erhoben.


Mitte September 1802 wurde Jurij Vega vermisst und am 26. September wurde sein Leichnam in der Donau gefunden. Die genaue Todesursache wurde nie festgestellt - offiziell sprach man von einem Unfall, inoffiziell von Mord.


In Slowenien wird noch heute alljährlich in einem Wettbewerb der "Vega-Preis" an junge Mathematiker vergeben. Ein Porträt Vegas befand sich auf der slowenischen 50-Tolar-Banknote und auf einer slowenischen Briefmarke. In Wien sind eine Straße und die Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)#

  • Logarithmische, trigonometrische und andere Tafeln, 1783 (Nachdrucke 1797 und 1840)
  • Logarithmisch-trigonometrisches Handbuch, 1897
  • Anleitung zur Zeitkunde, 1801

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl