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Freyung-Passage, Wien 1#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Zwischen Freyung , Herrengasse und Strauchgasse gestaltete der Ringstraßenarchitekt Heinrich Ferstel (1828-1883) eine Passage mit Geschäftslokalen, wie sie für das 19. Jahrhundert typisch war. Der Architekt nützte die ungünstige Grundstücksform optimal aus. Am Knick übernimmt der sechseckige, glasüberdachte Brunnenhof eine Drehscheibenfunktion. Den Donaunixenbrunnen schuf - ebenso wie die Hermen - Johann Dominik Fernkorn (1813-1878). Im "Basarhof" (auch "Ferstel-Palais" genannt) befand sich die Oesterreichisch-ungarische Bank. Ferstel schuf das Bankgebäude 1855-1860 anstelle des Palais Abensberg-Traun. Er wählte den Stil der italienischen Renaissance und verwendete erstmals gewalzte Eisenträger. Die zwölf Figuren an der Fassade von Hanns Gasser verkörpern die Nationen Österreichs.

Im Gebäude befand sich das Cafe Central, ein Kristallisationspunkt des geistigen Lebens der Ringstraßengesellschaft und Treffpunkt der Cafehausliteraten, wie Peter Altenberg, Hermann Bahr, Richard Beer-Hofmann, Paul Frank, Egon Fridell, Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Anton Kuh, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig. Alfred Polgar nannte das Lokal "eine Weltanschauung". Berühmt waren die aufliegenden Tageszeitungen in 22 Sprachen und eine Bibliothek von Nachschlagwerken. 1947 schloss das Café Central, das Gebäude sollte abgerissen werden. Im Jahr des Denkmalschutzes 1975 entschloss man sich zur Revitalisierung des Basarhofes, die bis 1982 andauerte. 1986 eröffnete das Café in veränderter Form. Es wurde auch als Kulisse der gleichnamigen Fernsehsendung populär.

Quelle#


Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien

Redaktion: hmw