Gänsehäufel Gänsehäufel, Wien #
Bewaldete Sandinsel in der durch die Donauregulierung vom Strom abgetrennten Alten Donau im 22. Wiener Bezirk mit städtischem Strandbad (1909 als 1. Familienbad eröffnet). Der Name leitet sich von den ehemaligen "Haufen" (angeschwemmten Inseln), die vor allem der Gänsezucht dienten, ab.
Im Jahr 1900 pachtete Florian Berndl der "Entdecker" und Pionier des Gänsehäufels einen Teil der Donauinsel, um dort eine Edelweidenkultur einzurichten. Tatsächlich aber brachte der Naturist badefreudigen Wienern naturbezogene Körperkultur näher. Nicht zuletzt aufgrund von Konflikten mit konservativen Kreisen, die das gemeinsame Baden von Frauen und Männern verurteilten.
1905 wurde ihm der Pachtvertrag aufgekündigt, offiziell aufgrund einer fehlenden Kantinen-Konzession. Berndl pachtete am nördlichen Ufer der Alten Donau ein Grundstück, das er – inspiriert vom Sandstrand – Brasilien in Wien nannte, später entwickelte sich daraus die Kleingartensiedlung Neu Brasilien.
Am 5. August 1907 wurde das Strandbad der Commune Wien am Gänsehäufel, das bereits von der Stadt Wien übernommen wurde, eröffnet.
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges wurde es durch Bombenangriffe vollständig zerstört. 1948 begann die Stadt mit dem Wiederaufbau nach Plänen von Max Fellerer und Eugen Wörle. 1950 wurde es als modernstes und größtes Sommerbad von Wien (und eines der größten im binnenländischen Europa) eröffnet.
Anfang der 2000er Jahre wurde das mittlerweile denkmalgeschützte Bad saniert. Seitdem besuchen wieder bis zu 30.000 Menschen täglich dieses Bad.
Quellen#