Gersthof, Wien 18#
Der alte Vorort Gersthof lag in der Mitte des heutigen 18. Wiener Gemeindebezirks Währing). Er grenzt an die Bezirksteile Pötzleinsdorf, Währing und Weinhaus, sowie an Hernals und Dornbach (Wien 17). Der höchste Punkt liegt auf 265 m Seehöhe. Der Name wird vom Gutshof eines Besitzers Gerstler (Gersthofer Straße 123) abgeleitet. Die S 45 fährt durch Gersthof, das Stationsgebäude der ehemaligen Vorortelinie stammt von Otto Wagner.
Alt-Gersthof erstreckte sich beim Gerstlerhof zwischen Scheibenbergstraße und Erndtgasse. Neu-Gersthof (Bastiengasse, Gersthofer Straße, Schindlergasse, Alseggerstraße) ist ein Rasterviertel aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die zunächst unbesiedelte Fläche zwischen Alt-Gersthof und Neu-Gersthof wurde in den 1890er Jahren mit Mietshäusern verbaut. Südlich von Neu-Gersthof entstanden cottageartige Villen mit Gärten.
Die Gersthofer Pfarrkirche "Zum hl. Leopold" (Bischof-Faber-Platz 7) ist ein neogotischer Sichtziegelbau nach Plänen von Richard Jordan. Sie wurde in den 1970er Jahren renoviert. Das Portal des Turmes führt in die dreischiffige Hallenkirche. Zuvor gab es keine große Kirche in Gersthof, nur die (bestehende) barocke Johannes-Nepomuk-Kapelle im Lydl'schen Stiftungshaus (Gersthofer Straße 129). Als ein Kirchenbauverein Ende der 1890er Jahre Mittel zum Neubau auftreiben musste, begann der Pfarrer mit Theateraufführungen, aus denen sich das "Gersthofer Theater" entwickelte. 1910-1915 entstand in der Wielemannsgasse die Gersthofer Frauenklinik, die in den 1970er Jahren zum Orthopädischen Krankenhaus umgewidmet wurde.
Das Wappen zeigt den hl. Johannes von Nepomuk, den Patron der Barockkapelle.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
- Helga Maria Wolf: Archivbilder Wien Währing
Siehe auch: