Heilbrunn "Gnadenbrunnen" Wallfahrtsanlage mit Brunnen#
Gemeinde Naintsch; Ort und Pfarre Heilbrunn; Bezirk Weiz Naintsch, steiermark
Der Ort:#
Die ganze Region lädt zum Rasten und Genießen nach sportlichen Aktivitäten wie Mountainbiken, Wandern oder Schifahren ein. Im ganzjährig geöffneten, als Heimatmuseum ausgestatteten Rauchstubenhaus wird über das Leben der steirischen Bergbauern erzählt, viele Ausstellungsstücke gibt es auch im Bauernmuseum im steirischen Spezialitäten Wirtshaus. Typisch in der Gastronomie ist hier die heimische, traditionelle Küche, z. B. die Beuschlsuppe, die für die Wallfahrer in einem Gasthof seit über 300 Jahren nach dem gleichen Rezept gekocht wird. Die große Wallfahrtskirche im Ort ist nicht zu übersehen. Der Brunnen befindet sich etwas außerhalb in unmittelbarer Umgebung.
Allgemeines:#
Die Geschichte des Wallfahrtsortes ist auch eine Geschichte der Quelle, denn in der Abgeschiedenheit dichter Wälder entstand hier ein seit 380 Jahren schriftlich nachgewiesener Quellenkult, der mit großer Wahrscheinlichkeit schon wesentlich älter ist. Um 1620 war neben der Quelle ein von Bauern errichtetes Kreuz vorhanden, in dessen Nische sich eine Marienstatue befand. Einige Jahre später geschah das erste überlieferte Wunder. Ein begüteter blinder Holländer träumte, er müsse in die raue Gegend des steirischen Offenegg gehen, wo eine Marienstatue bei einem Brunnen steht. Bei dem Brunnen würde er sein Augenlicht wiedererlangen. Nachdem sich der Traum wiederholte, machte sich der Holländer auf die zu damaligen Zeiten mühsame und gefährliche Reise. Er wusch sich die Augen und wurde sofort sehend. Er dokumentierte das Geschehen, das Schriftstück ging aber bei einem Brand verloren. Die nächste Wunderheilung ereignete sich in der Familie derer von Waxenegg. Sollte die Familie von ihrer Krankheit genesen, so der Schwur des Hans Christoph von Webersberg, würde er eine Kapelle stiften. Schon 1672 wurde diese Kapelle gebaut, denn das Wasser half auch hier. In der Zwischenzeit kam auch die Bevölkerung immer zahlreicher und Gebetserhörungen machten den Ort bekannt. Um die Mitte des 18 Jh.s sind bereits 422 Heilungen aufgezeichnet, darunter einige von Blinden
Quelle und Wasser:#
Sie entspringt aus einem Felsen und zieht heute noch bis zu 30.000 Wallfahrer jährlich an (früher waren es bis zu 600.000). Heilbrunn wird deshalb auch das steirische Lourdes genannt. Die über der Quelle stehende Skulpturengruppe Mariä Heimsuchung wurde bei der Neuerrichtung des Brunnens (1973) wieder aufgestellt, sie befand sich ursprünglich in der Mitte des Brunnenplatzes. Der Quellauslass ist gegenüber früher um einige Meter nach vorne verschoben. Viele Menschen kommen, nicht nur, um zu beten, sondern auch um die mitgebrachten Gebinde zu befüllen, was leicht und relativ schnell vonstatten geht, die Schüttung ist ausreichend hoch. Das Wasser schmeckt unspezifisch, mild und kalt. Zwar gilt es als Augenheilwasser, aber es war bereits bei unterschiedlichsten Krankheiten hilfreich, vor allem bei Knochenbrüchen und Verletzungen, außerdem für Frauen nach schweren Entbindungen. Natürlich muss jeder Mensch das für ihn richtige Wasser suchen und finden und jeder hat andere Prioritäten. Diese Quelle scheint eine Hoffnung besonders für Junge Frauen zu sein, sie stellt den Kontakt zu unserer Mutter, der Erde, her.
Immer zugänglich, ausreichend Wasser
Wandertip#
Im Gebiet zwischen St. Kathrein a. O. und Heilbrunn/Brandlucken kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen: Eine 2 l/2stündige Wanderung mit kaum merklichen Steigungen fuhrt (Nr. 22) z. B. von St. Kathrein bis zur Brandlucken und auf dem Weg Nr. 21 auf anderer Route zurück: Zuerst gehen wir längs eines Waldlehrpfades und dann an den schönen alten Bauernhäusern von Oberhollersbach wir auf die freien Wiesenflächen der Brandlucken hinaustreten, gibt es einen schönen Blick auf Plankogel, Sommeralm, Bründlalm und Schwarzkogel. Von der Brandlucken erreicht man in etwa 20 Min. die Kirche von Heilbrunn. Von der Brandlucken selbst kann man aber auch über die „Bucklige Lärche" oder die „Hohleichen" in Richtung Plankogel und Sommeralm weiterwandern.
(Gehzeit, unter Einbeziehung von Heil-brunn, 3 Std., Karte: Freytags & Berndt Nr. 131)
Quellen#
- Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka. Sonderausgabe für A&M, Salzburg, Freya Verlag, 2005.
- Hilde und Willi Senft. Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000