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Gold- und Perlensticker(innen)#

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Gold- udn Silberarbeiter
Gold- und Silberarbeiter. Um 1860. Kolorierte Lithographie. Aus: »30 Werkstätten von Handwerkern«. Schreiber: Eßlingen o.J.
© Ch. Brandstätter Verlag

Gold- und Perlsticker(innen) galten als ausgesprochene Kunsthandwerker, die verschiedene Stickgründe wie Seide, Samt und Brokat, aber auch Tuch und Leder mit drellierten Gold- und Silbergespinsten bestickten. Es ist eine sehr alte Kunst, die in China und Japan, später durch die Byzantiner ausgeübt wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert blühte diese Technik besonders in Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland. Die Hauptwirkung der Gold- und Silberstickerei beruhte auf der wechselnden Anordnung der verschiedenen Sticharten bei den mehr oder minder erhaben gehaltenen Formen. Glänzende und matte Gold- und Silberkantillen, Flitter, Folien, Perlen und bunte Steine erhöhten noch die Wirkung.

Der Stickgrund wurde in einen kräftigen Stickrahmen aufgespannt und das entsprechende Muster oder Motiv auf den Stoff übertragen. Gestickt wurde in verschiedenen Techniken mit einer Goldspindel und bei stärkerem Unterstoff mit einer Ahle zum Vorstechen; man unterschied das Anlegen (einfaches Aufnähen der Goldfäden oder Schnüre, die entweder sichtbar oder unsichtbar mit Überfangstichen festgehalten wurden), die Kordeltechnik (ähnlich der Anlegetechnik, nur dass sämtliche Formen über gespannte Schnureinlagen – Kordeln – angelegt wurden), das Stechen (bei dem die Musterfiguren mit geraden oder schrägen Plattstichen bedeckt wurden), das Sprengen (der Goldfaden wurde über die Formen hin- und zurückgeführt und nach jedem Legen mit ein oder zwei Stichen festgehalten) und der Phantasiestickerei mit Kantille und Flitter. Bei erhaben zu stikkenden Figuren mussten die Formen mit Baumwolle unterstickt werden oder eine Karton- oder Lederunterlage erhalten.

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010


... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.