Grimming#
Der Grimming (der "grimmige Berg", von den Einheimischen auch "Grimma" genannt) mit seinen 2351 m Höhe ist ein massiver Gebirgsstock östlich des Dachsteingebirges, zwischen Ennstal und Ausseer Land.
Aus dem Ennstal ragt seine 1600 m hohe Wand so steil empor, dass man ihn im Mittelalter für den größten Berg der Steiermark (Mons Styriae altissimus) hielt.
Geologisch gesehen zählt er als Inselberg zu den nördlichen Kalkapen, bzw. als östlicher Eckpfeiler zum Dachsteingebirge.
Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten 17. Jahrhundert an der Klachauerseite; im Zuge einer Katastralvermessung erstieg 1822 Oberleutnant Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine vierseitige hölzerne Pyramide mit Steinsockel als Vermessungszeichen.
1903 wurde an der höchsten Spitze des Grimmingstockes, dem sogenannten Hocheck (2351 m) aus Anlass des 55 jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef das 1. Gipfelkreuz errichtet.
Südwestlich des Hauptgipfels befindet sich das sogenannte Grimmingtor, eine etwa 50 m hohe und 15 m breite Wandvertiefung, die von einem 10 m mächtigen Gesteinsüberhang abgeschlossen wird. Bei entsprechender Beleuchtung gleicht die Vertiefung einem Tor.
Der Sage nach sollen sich hinter diesem "Tor" wertvolle Reichtümer verstecken - doch das Felsentor öffnet sich nur zu Fronleichnam.
Dieses legendäre Tor inspirierte die in Öblarn wirkende Heimatdichterin Paula Grogger zum Roman "Das Grimmingtor"; mit ihm gelang der Dichterin der Durchbruch und die Anerkennung ihres umfangreichen Schaffens.
Am westlichen Fuß des Grimmings gibt es das Salza-Speicherkraftwerk mit einem Einzugsgebiet von 150 km², einer Stauraumlänge von 5 km und einem Staurauminhalt von 10,5 Millionen Kubikmeter.
Die einzige Hütte in diesem Gebirgsmassiv, die Grimminghütte, liegt in Talnähe (966 m) und ist von Trautenfels aus in ca. 1 Stunde erreichbar.
Faszinierend und bedrohlich zugleich, prägt der Grimming seit Jahrtausenden Leben, Kultur und Wirtschaft des Ennstals und ist auch heute beliebter Anziehungspunkt für Bergsteiger und Kletterer.
Quellen#
- AEIOU
- Mount Grimming
- Mehr über den Grimming in: Der GrimmingMonolith im EnnstalJosef Hasitschka et al.Schall-Verlag2011
Redaktion: I. Schinnerl