Höhlenburg Puxerloch#
Fast jedem, der von Scheifling nach Murau fährt, ist das Puxerloch schon aufgefallen: Knapp nach Teufenbach Teufenbach, Steiermark , jenseits der Mur, erhebt sich etwa 100 Meter über dem Talboden eine lotrechte Felswand mit großen Höhlennischen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man von der Straße aus ganz deutliche Mauerreste. Hier standen im Mittelalter die beiden Höhlenburgen Luegg und Schallaun.
Von Niederwölz kommend, führt ein Gemeindeweg - eine alte Römerstraße - knapp vor der Murbrücke in Teufenbach zum Schloß Pux. Ca. 1 km nach dem Wegbeginn leitet ein beschilderter Pfad hinauf zur Höhle. Durch Wald geht es mühelos bergan, bis wir plötzlich vor Felswänden stehen. Die Überwindung der noch gut erhaltenen Basismauer der Höhlenburg wird durch eine Leiter erleichtert.
Es ist interessant, sich in der riesigen Höhle, die übrigens vollkommen trocken ist, umzusehen und Spekulationen darüber anzustellen, wofür dieser und jener Höhlenteil wohl Verwendung fand. Mauerruinen sind noch ziemlich viele vorhanden, man sieht von unten nur einen kleinen Teil davon. Jedenfalls war dieser Platz wohl einer der ungewöhnlichsten Wohnsitze unserer Vorfahren im Mittelalter; kaum von Feinden einnehmbar, aber wohl auch nicht sehr gemütlich.
Offen bleibt für den unbefangenen Besucher auch die Frage, wie bei Belagerungen die Wasserfrage gelöst war, wenn er nicht weiß, daß der an der Rückseite der Höhlenöffnung beginnende Gang, der zuerst aufwärts führt, später wieder fällt und sich verengt, sich nach 107 Metern zu einem kleinen Becken mit natürlichem Quellwasser senkt.
Von besonderem Interesse ist übrigens auch die Vogelfauna im Puxerloch. (Aufstiegszeit 1/2 Std., Karte: Freytag & Berndt, Nr. 21)
Quellen#
Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000