Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT:#
Die Sorte stammt aus dem südwestlichen Ungarn, von wo sie in die Täler der Voralpen gekommen ist. Auch im Weinviertel noch häufig anzutreffen. Wurde von Th. Belke, Garteninspektor in Keszthely, 1871 in den „Illustrierten Monatsheften für Obst und Weinbau“ zuerst als Roter Pogatschapfel beschrieben, heißt ungarisch Pogasca alma und bei uns kurz Haselapfel; bei uns sind mehr als 80 jährige Bäume anzutreffen.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
Frucht ist mittelgroß, 55 – 65 mm hoch, 70 – 82 mm breit, mittelbauchig, flachkugelförmig. Die Wölbungen zum Stiel und Kelch sind fast gleich.SCHALE:#
glatt, fein, fettig, Grundfarbe ist grüngelb, später mehr gelb werdend, mit deutlichen, grünen Lentizellenpunkten speziell in der Kelchregion. Deckfarbe dunkellackrot gefärbt und karminrot verwaschen gestreift 1/2 – 4/4, Schalenpunkte hellgrau, mehr oder weniger zahlreich, oft in der lachsroten Deckfarbe wenig auffallend.KELCH:#
ist geschlossen, Blättchen breit, lang zugespitzt, grün, wollig; Kelchgrube ist mitteltief, weit, gefältelt, zumeist grün, selten leicht berostet, der Rand ist schwach höckrig, wobei sich diese Höcker verlaufend bis zur Stielwölbung hinziehen.STIEL:#
ist kurz, 8 – 23 mm lang, holzig, braun; die Stielhöhle tief und eng, strahlig berostet.FRUCHTFLEISCH:#
grünlichweiß, locker, saftreich, mittelfeinzellig, mittelhart bis weich, süß-säuerlich, ohne Würze.KERNHAUS:#
ist wenig hohlachsig, Fächer sind geschlossen, große, hellbraune, gut ausgebildete Samen enthaltend.BAUMEIGENSCHAFTEN:#
Wuchs ist stark, bildet große, flachkugelige Kronen. Bäume sind sehr gesund und erreichen ein sehr hohes Alter.GEEIGNETE BAUMFORM:#
Hoch- und Halbstamm, soll aber bei der Heranziehung in der Baumschule Schwierigkeiten machen (schlechter Stammbildner), daher sollte die Kronenveredlung angewendet werden.BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#
Verlangt kräftigen, feuchten, aber nicht nassen Boden, verträgt Grasland sehr gut. Gedeiht auch in Höhenlagen und verträgt sehr strenge Winterkälte, ist daher ein vorzüglicher Gebirgsobstbaum. Die Früchte sind sehr windfest.BLÜTE:#
mittelfrüh, widerstandsfähig und unempfindlich.POLLENSPENDER:#
Nein, Pollen ist schlecht.BEFRUCHTERSORTEN:#
Roter Jungfernapfel, Landsberger Renette, sowie alle anderen mittelfrüh blühenden, guten Pollenbildnersorten.PFLÜCKREIFE:#
Etwa Ende Oktober.GENUSSREIFE:#
Dezember, bei guter Lagerung bis Mai.LAGEREIGENSCHAFTEN:#
sehr gut.ERTRAG UND EIGNUNG:#
Beginnt bald zu tragen und ist später ungemein fruchtbar. Bäume mit einem Ertrag von 400 Kilogramm und mehr sind keine Seltenheit. Für den landwirtschaftlichen Obstbau besonders geeignet.PFLEGEHINWEISE:#
Nach dem Aufbau der Krone nur wenig Schnittmaßnahmen notwendig. Auch in ungünstigen Jahren und bei überreichem Behang wird noch akzeptable Fruchtgröße erreicht.KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
Sorte ist fast frei von Schädlingen. Auf ungünstigen Standorten kann in manchen Jahren Stippigkeit auftreten.Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)