Hochkönig#
Der Hochkönig mit seinen 2941 m ist der höchste und einzige vergletscherter Bergstock der Berchtesgadener Alpen. Er ist durch die Torscharte vom Steinernen Meer getrennt. Der Plateaugletscher ("Übergossene Alm") neigt sich nach Norden und weist die sagenumwitterten "Teufelslöcher" auf. Im Süden hat das Hochkönigmassiv steile Felswände.
Es gibt um den Hochkönig herum eine Unzahl von Schutzhütten, darunter die Erichhütte (1545 m), das Mandlwandhaus (1300 m), das Arthurhaus (1502 m) und vor allem das im Bild gezeigte spektakuläre alte Matrashaus (2941 m), das direkt am Gipfel lag. Es war mit Eisenseilen wie mit einem Netz überzogen, und mit den Seilen im Felsen verankert. Ein Gewitter in diesem Schutzhaus zu erleben war sensationell: ununterbrochen schlugen Blitze in die Metallseile ein, es krachte, das Haus zitterte, aber die Bedienung im Haus ging ganz normal weiter.
Die Hochkönig-Region wird unter Kennern in einem Atemzug mit den Kletter-Eldorados Arco (Italien) oder Chamomix (Frankreich) genannt. Die abwechslungsreichen Aufstiege und Routen (z.B. die spektakuläre Route "Philadelphia" in der Südwand der Torsäule) - bis in die höchsten Schwierigkeitsstufen - machen den Hochkönig zu einem Kletterparadies.
Aber in der Region findet man auch ein gepflegtes und perfekt beschildertes Netz an Wanderwegen (340 km) für alle Geschmäcker. Ein besonderes Erlebnis bietet der Königsweg, der majestätische Weitwanderweg mit einer Länge von 73 km.
Eine Tour von Mühlbach am Hochkönig Mühlbach, Hochköning , etwa ausgehend vom Arthurhaus führt zunächst auf einem breiten Weg am Fuße der Mandlwände vorbei an saftigen Almwiesen zur Mitterfeldalm.
Von dort geht es dann auf einem schönen Steig zunächst flach vorbei an der hinteren Seite der Mandlwände. Zunehmend steiler führt nun der Weg zum unteren Ochsenriedel.
Weiter gehts vorbei an der mächtigen Südwand der Torsäule, einem schönen Klettergebiet am Hochkönig. Der Weg wird dann steiler und führt durch fast bizarre Felslandschaften an den Rand des Gletscherplateaus.
Von dort sieht man schon das neue Matrashaus: das alte wurde durch einen Brand 1985 vernichtet. Aber der Schein trügt: durch das Auf und Ab des Weges dauert es noch 1,5 Stunden, bis man über den (kleinen, unter zwei Quadratkilometer) Gletscher der "Übergossenen Alm" das neue Matrashaus auch tatsächlich erreicht. Noch kurz über den gut abgesicherten Gipfelaufbau und man steht nach insgesamt 5 Stunden am Gipfel.
Anmerkungen:
Die Tour gehört meiner Meinung nach zu den schönsten Bergtouren überhaupt - mit einer Einschränkung: sie ist sehr stark begangen! Will man im neuen Matrashaus übernachten ist eine Buchung oder frühe Ankunft notwendig. Will man am selben Tag zurück, dann ist das schon eine recht ausgewachsene Tour und es empfiehlt sich vielleicht, am Morgen nicht von Mühlbach aus zu beginnen, sondern z.B. schon auf der Mitterfeldalm zu übernachten.
Quellen#
- AEIOU
- Hochkönig
- Arthurhaus
- Matras-Haus