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Köröser Weichsel#

Dunkle Weichsel mit aufrechten Ästen#

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Köröser Weichsel
Köröser Weichsel
© Arche Noah
Köröser Weichsel
Köröser Weichsel
© Arche Noah

HERKUNFT:#

Die „Köröser“- oder „Ungarische Weichsel“ stammt aus dem Gebiet von Nagykörös, wo sie in starkem Maße angebaut wird, und von wo aus sich ihr Anbau in ganz Ungarn ausgedehnt hat. In ihrem Herkunftsgebiet wurde sie früher auch viel durch Ausläufer vermehrt, wodurch sich auch verschiedene Typen der Köröser entwickelt haben, solche mit unterschiedlicher Reifezeit (Köröser I, II, III), mit aufrechtem oder etwas hängenderem Wuchs, mit diversen qualitativen Eigenschaften und verschiedener Ertragssicherheit.

Ungarische Bezeichnung: #

Pandy üvegmeggy.

FRUCHTBESCHREIBUNG:#

Die Frucht ist groß bis sehr groß, in günstigen Jahren bei gutem Ernährungszustand der Bäume und nicht zu dichtem Behang 20,8 - 23 mm hoch, 25 - 27,8 mm breit und 22 - 25 mm dick, rundlich bis schwach breitgedrückt, gegen den Stempelpunkt nur wenig stärker verjüngt. Die Rückenseite ist recht unterschiedlich ausgebildet, meist rundlich, bisweilen auch etwas abgeflacht oder auch mit einer schwach ausgebildeten Rinne vom Stiel zum Stempelpunkt verlaufend, Bauchseite ist leicht abgeflacht, Bauchnaht undeutlich sichtbar ohne Schalenfarbänderung. Stempelpunktseite etwas abgeflacht, der hellgraue Stempelpunkt liegt in einer flachen Einsenkung.

FRUCHTGEWICHT: #

10 Stückgewicht 30 bis 56 g, im Durchschnitt 42 g.

HAUT: #

Ist fest, glänzend, zuerst dunkelrot, später rötlichbraun bis schwarzbraun.

FRUCHTFLEISCH: #

Ist fest, zuerst hellrosa, dann dunkelrot werdend mit helleren Stellen im Stielbereich, nach außen zu von zahlreichen weißlichen Adern durchzogen, Geschmack fein süß-säuerlich, mit ausgezeichnetem Aroma, der die meisten anderen Weichselsorten übertrifft.

STEIN: #

Ist rundlich, der überhöhte Wulstkamm rückt den Stielansatz etwas seitlich in Schräglage, H = 11,5 - 12,9, B = 7,5 - 8,5, D = 9 - 10,8. Die Rückenlinie ist kaum hervortretend, ohne Runzeln, bisweilen wie minimal gespalten. Der Wulstansatz ist schmal bis mittelbreit, stumpf, die Scheitelhöhe überragend, kammförmig. Nebenwülste sind zumeist keine vorhanden, Seitenwülste sind in ihrem Verlauf meist geschweift. Die Zwischenwülste sind stärker hervorgewölbt. Mittelwulst ist meist sehr kurz, oft sehr undeutlich ausgeprägt. Ohne Spitzchen.

STIEL: #

Ist ziemlich lang (47,5 - 58 mm), grün, mittelstark, gegen die Frucht zu oft dicker werdend, sitzt in weiter seichter Einsenkung, am Ansatz oft Blättchen tragend.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Wuchs ist mittelstark, bei dem Typ, von dem die abgebildeten Früchte stammen, aufrecht. Fruchtäste meist ebenfalls aufrecht, kaum hängend, etwas dicktriebiger als bei den anderen dunkelfrüchtigen Sauerkirschen, pyramidale bis kugelige Kronenform, mit mäßig hängenden, mäßig verkahlenden Zweigen. Somit nur im Hinblick auf die Fruchtbeschaffenheit, nicht jedoch dem Wuchscharakter nach, als typische Strauchweichsel zu bezeichnen. Unter zusagenden Standortsbedingungen für alle gebräuchlichen Baum- und Betriebsformen wertvoll.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Bodenansprüche abhängig von der Veredlungsunterlage, bei Prunus Mahaleb genügen auch seichtgründige oder sehr arme, entsprechend kultivierte und gedüngte Böden. Geeignet für das pannonische Klimagebiet, also für relativ trockene warme Standorte, unter der Voraussetzung sachgemäßer wasserhaltender Bodenpflege und entsprechender Nährstoffversorgung. Wegen Monilia-Anfälligkeit und Fremdbestäubungsbedürftigkeit zu niederschlagsreiche bzw. sehr luftfeuchte Standorte meiden.

BLÜTE: #

Mittlere Blütezeit, selbststeril, empfindlich gegen hohe Feuchtigkeit, dadurch Moniliabefall von Fruchtholz und Blüten.

BEFRUCHTERSORTEN: #

Ostheimer Weichsel, Diemitzer Amarelle, Ludwigs Frühe, Büttners rote Knorpelkirsche, Große Germersdorfer, Große schwarze Knorpelkirsche, Kassins Frühe, Schneiders späte Knorpelkirsche u.a.. (Schattenmorelle ist nicht geeignet, da meist zu spät blühend).

REIFE: #

In der 4. bis 5. Kirschenwoche.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Fruchtbarkeit ist früh eintretend, unter günstigen Verhältnissen mittelmäßig bis reich tragend, bei mangelhafter Fremdbestäubung bzw. Monilia-Befall des Fruchtholzes oder Blüteninfektion teils nahezu ertraglos bleibend. Edle Tafel-, vielseitig verwendbare Wirtschaftsfrucht, besonders in warmen Lagen bedeutend größer und hochwertiger als andere dunkelfrüchtige Sauerkirschensorten.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)