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Kaiserebersdorf, Wien 11#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: Hieke. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: Hieke. Aus: Wikicommons

Der alte Vorort Kaiserebersdorf liegt heute im äußersten Südosten der Stadt und grenzt an Favoriten (Wien 10) und Schwechat (Niederösterreich). Die Flughafen-Schnellbahn (S 7) fährt durch Kaiserebersdorf.

Die Gegend war schon in der mittleren Bronzezeit (um 1200 v. Chr.) besiedelt. Das "Dorf, wo einst der Eber hauste" stand um 1500 im Besitz Kaiser Maximilian I., der die wildreichen Donauauen als Revier schätzte und das Kaiserebersdorfer Schloss zum Jagdschloss ausbaute. Unter dem späteren Kaiser Maximilian II. (1527-1576) wurde 1552 eine kaiserliche Menagerie (mit dem ersten Elefanten in Wien) eingerichtet. Maximilian II. ließ in Kaiserbersdorf einen Lustgarten mit exotischen Pflanzen anlegen und in der Nähe das "Neugebäude" (im Gegensatz zum alten Schloss Ebersdorf) errichten. Maria Theresia schenkte Schloss Kaiserebersdorf dem Pfarrer zugunsten der Armen. Dann diente es als Kaserne, Fabrik und seit 1968 als Justizanstalt Simmering.

1809 rückte Napoleon mit seiner Hauptmacht ein und machte den Thürnlhof (Münnichplatz 5) während der Schlacht von Aspern zu seinem Hauptquartier. Bis in die 1960er Jahre bewahrte der Ort seinen dörflichen Charakter. Auf seinem Gebiet befinden sich der Zentralfriedhof - einer der größten Europas - mit der Lueger-Gedächtniskirche und der Feuerhalle Simmering. Diese Anlage entstand, als erste ihrer Art in Österreich, 1922 nach Plänen von Clemens Holzmeister. Die Grabstätten des Krematoriums befinden sich auf dem Areal des Parks von Schloss Neugebäude. Das manieristische Schloss war das Lieblingsprojekt von Kaiser Maximilian II., der es als Gesamtkunstwerk konzipierte. Er starb jedoch wenige Jahre nach dem Baubeginn. Maria Theresia ließ Teile des Schlosses abtragen und zum Bau der Schönbrunner Gloriette verwenden. Das Neugebäude wurde als Munitionsdepot, Lager und Fabrikhalle benützt. Eine der größten und bedeutendsten Renaissance-Residenzen nördlich der Alpen steht seit 1970 unter Denkmalschutz, erst um die Jahrtausendwende begann die teilweise Sanierung.

Die Kaiserebersdorfer Kirche "Zu den hll. Peter und Paul" bestand schon Ende des 12. Jahrhunderts. In beiden Türkenkriegen beschädigt, baute sie Matthias Gerl 1747 um. Die Kirche besitzt zwei Gnadenbilder. Bei "Maria am Baume", der Kopie eines bayriscchen Gnadenbildes, soll sich 1745 ein Wunder ereignet haben. Das zweite Bild ist eine Kopie der "Betrübten Mutter Gottes" des italienischen Barockmalers Sassoferrato. Die Wallfahrtskirche wurde besonders im 18. Jahrhundert von zahlreichen Pilgern und Prozessionen besucht.

Das Wappen zeigt ein springendes Einhorn.

Quellen#

Redaktion: hmw

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