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Der Kaiserliche Grubenhunt von Eisenerz#

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Grubenhunt
Der „Kaiserliche Grubenhunt“
© Willi Senft

Schmal sind die Bergwerksstollen noch heute, obwohl sie mit modernen Maschinen entsprechend ausgebrochen werden können. Noch schmäler waren sie natürlich in alter Zeit, als nur der nötigste Raum für den Abtransport des vor Ort gewonnenen Erzes freigehauen wurde. So waren auch die Grubenwägelchen, die Hunte, die man im vorigen Jahrhundert schon auf eisernen Schienen laufen ließ, für die engen Radabstände gebaut. Sie waren im wesentlichen derbe Holzkisten auf Rädern, die mühevoll von den Knappen durch die Stollensysteme geschoben wurden. Wenn man die staubige und besonders anstrengende Arbeit unter Tag und die Mühsal der Bergleute bei bescheidenem Verdienst bedenkt, so ist das abgebildete Grubenwägelchen ein schier unglaubhafter Anachronismus: Mit rotem und grünem Samt ausgeschlagen, mit Goldstickerei verziert und entsprechend gepolstert, wurde es eigens für den „Transport" des Kaisers Ferdinand bei seiner Befahrung des „Syboldstollens" am Erzberg im Jahre 1841 angefertigt.

Was mögen sich die Knappen dabei wohl gedacht haben? Was für unglaubliche soziale Unterschiede wurden dabei offenkundig...
Das Wägelchen ist im Museum zu Eisenerz zu besichtigen.

Wandertip#

Eine wunderschöne Bergwanderung ist eine Besteigung des Eisenerzer Reichensteins Reichenstein, Eisenerz : Vom Präbichl fahren wir noch ein Stück bis zum Gh. Lanner (Parkplatz) in 1.200 m Seehöhe und folgen der Markierung Nr. 605. An Liftanlagen und Lawinenschutzbauten vorbei durchwandern wir rasige Mulden voller Blütenpracht und stehen bald oben am Rücken, der vom „Rössel" herunterzieht. Hier gibt es den ersten interessanten Blick auf die Stufen und Terrassen des Erzberges. Ein Steig führt uns längs steiler Rasenflanken zum Felsaufbau des Reichensteins. In mäßigen Kehren haben wir bald die Reichensteinhütte des ÖAV knapp unterhalb des Gipfels erreicht. In 10 Min. sind wir beim Gipfelkreuz (2.165 m) und genießen eine prachtvolle Rundsicht auf die Hochschwabgipfel, den Dachstein und unzählige Berge der Niederen Tauern.

(3 Std. Aufstiegszeit, Karte: Freytag & Berndt Nr. 4 oder 6)

Quellen#


Text und Bild aus: Steirischen Geheimnissen und Kuriositäten auf der Spur, Hilde und Willi Senft, MEDIA Marketing G.m.b.H. 2000


Redaktion: Hilde und Willi Senft