Korrespondenzkarte#
Die Korrespondenzkarte (Postkarte) ist eine österreichische Erfindung. Der Professor der Nationalökonomie Emanuel Herrmann (1839-1902) versprach sich davon 1869 volkswirtschaftliche Vorteile. Für eine geringere Gebühr als Briefe sollten kurze Mitteilungen (bis 20 Wörter) auf einer offenen Karte versandt werden können. Wenige Monate nach seinem ersten Vorschlag in einem Zeitungsartikel legte die Österreichische Post die ersten "Correspondenz-Karten" auf. Bis 1875 konnten sie nur innerhalb Österreichs bzw. auf Basis bilateraler Abkommen verschickt werden. Die ersten Postkarten waren 8,5 x 12,2 cm groß (jetzt DIN A6, 10,5 x 14,8 cm) und hatten eine aufgedruckte Briefmarke im Wert von 2 Kreuzern (Briefe kosteten 5 kr.) Eine Seite war für die Adresse, die andere für die Mitteilung bestimmt. Seit 1904 ist in Österreich (1905 Deutschland, 1907 international) die Adressenseite in der Mitte geteilt. Bis 1907 war es Vorschrift, das Wort Postkarte in mehreren Sprachen auf der Empfängerseite aufzudrucken. In jüngster Zeit waren Postkarten mit aufgedruckten Sondermarken erhältlich, jedoch nicht billiger als das Briefporto.
Quelle#
Günter Böhmer: Glückwunschkarten. In: SammlerJournal, Schwäbisch Hall 1978. S. 310 f.Siehe auch: