Lainzer Tiergarten#
Die Wälder und Wiesen des Lainzer Tiergartens (Wien 13) gehören geographisch zum Wienerwald. Er war das Jagdrevier des Landesfürsten und zählt heute zur Abteilung Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49). Den Kern des kaiserlichen Grundbesitzes bildete der 1560 erworbene Auhof, zu dem die Habsburger weitere Gründe erwarben, die alle 1755 in Staatsbesitz umgewandelt wurden. 1772 ordnete Kaiserin Maria Theresia eine Holzumzäunung zur Hege des Schwarzwilds an. Kaiser Joseph II. ließ die 22 km lange Umfassungsmauer errichten. Die letzte Hofjagd fand 1908 statt. Bekannte Anlagen im Areal waren der künstliche Teich auf der Hohenauerwiese (um 1740), das Rohrwiesenhaus (1774), das Jägerhaus im Hirschgstemm (1782) und vor allem Kaiserin Elisabeths Hermesvilla (1882-1886). Verkleinerungen erfuhr der ca. 2.500 ha große Park durch die Anlage der Siedlung "Friedensstadt" (1930-1934) und die Trassierung der Westautobahn.
Seit 1941 ist der Lainzer Tiergarten ein Naturschutzgebiet. Seine abwechslungsreiche Landschaft macht ihn zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Charakteristisch sind die - teilweise über 400 Jahre alten - imposanten Eichen- und Buchenwälder, Naturnahe Sumpfwiesen, Gräben und Tümpel bilden Rückzugsgebiete für bedrohte Arten. 94 Vogelarten, darunter zahlreiche Greifvögel, leben im Lainzer Tiergarten. Seit 1928 werden Auerochsen, die seit 1627 als ausgerottet gelten, im großen Gehege beim Hohenauer Teich rückgezüchtet. An Schalenwild leben im Lainzer Tiergarten: Wildschweine (Schwarzwild), Hirsche (Rotwild), Damhirsche (Damwild), Rehe und Mufflons (Wildschafe). Es bestehen ein Waldlehrpfad und ein Naturlehrpfad. 1972 wurde der Johannser Kogel zum Naturwaldreservat erklärt. 45 Hektar des 70 Hektar großen "Urwalds" sind nur mit Führungen zugänglich.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1997
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