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Langer Bellefleur#

Winterapfel#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Langer Bellefleur
Langer Bellefleur
© Arche Noah

HERKUNFT UND VERBREITUNG:#

Dieser Apfel dürfte aus Holland stammen und wurde schon vor 1859 beschrieben. Die Sorte scheint wenig verbreitet gewesen zu sein. Die abgebildeten Früchte stammen aus dem Garten der Frau Denk in der Nähe von Wilhelmsburg. Dies ist der bislang einzige bekannte Standort der Sorte. Früchte dieser Sorte werden von der Besitzerin unter der Bezeichnung „Grüner Bellafleur“ direkt vermarktet.

FRUCHTBESCHREIBUNG:#

GRÖSSE UND FORM:#

groß, ca. 70mm hoch und 65 mm breit, z.T. auch flacher gebaut, kegelförmig bis eiförmig, Querschnitt rundlich bzw. oval, ungleichhälftig

SCHALE:#

glatt, matt glänzend, dick und zäh, aber nicht störend; Grundfarbe vom Baum grün bis gelblichgrün, erst am Lager hellgelb; Deckfarbe anfangs bis 1/3 flächig trübrot bis bräunlich rot, später leuchtend rot, oft mit scharf abgegrenzten Blattschatten; Schalenpunkte braun, grün umhöft, bzw. weißlich in der Röte, mittelgroß, auffällig; kein Rost, Geruch merklich

KELCH:#

groß, halboffen; Blättchen weißfilzig, breit, lang, aufrecht, zusammengeneigt, Spitzen zurückgeschlagen; Einsenkung mitteltief, eng; Rand mit Höckern, oft schief

STIEL:#

um 20 mm lang, 2 mm dick, gelb oder bräunlich, behaart; Einsenkung tief, eng, wenig bis stärker dunkelocker berostet; Rand fast eben

FRUCHTFLEISCH:#

fast weiß, feinzellig, anfangs sehr dicht, mittelsaftig, später mürber, mild süß ohne merkliche Säure, sehr angenehm beerenartig gewürzt, Geruch stark

KERNHAUS:#

groß, stielständig; Gefäßbündel grünlich, hochzwiebelförmig; Achse hohl, Kammern groß, offen, Wände schmal ohrenförmig, wenig zerrissen; meist wenige Samen (manche Früchte enthalten viele, andere gar keine), oft nur Ansätze, gut ausgebildete Samen: Größe variabel, normal 8 : 4,5 : 3 mm, mitunter aber auch viel kleiner, dunkelkastanienbraun, mit eigenartig geriefter Oberfläche (Lupe); Kelchhöhle trichterförmig, Kelchröhre breit, fast bis zum Kernhaus ragend; Staubfadenreste mittelständig

BAUMEIGENSCHAFTEN:#

WUCHS/KRONENFORM:#

starkwüchsig, bildet sehr große, dichte, hochgehende Kronen

GEEIGNETE BAUMFORM:#

für alle Baumformen zu empfehlen

BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#

nicht näher bekannt, gedeiht jedenfalls auf schwerem Boden in mittlerem Klima sehr gut

BLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER:#

Blüte im Hauptabschnitt der Apfelblüte; weitere Angaben können bislang nicht gemacht werden

PFLÜCKREIFE:#

Mitte Oktober

GENUSSREIFE/HALTBARKEIT:#

vom Baum weg bis Ende April, sollte luftig gelagert werden da sonst Schalenbräune auftritt

ERTRAG UND EIGNUNG:#

Ertrag am Standort regelmäßig und hoch bei guter Sortierung, Ertragseintritt nach Literaturangaben früh; Problemloser Lagerapfel für Liebhaber säurearmer Äpfel, schneidet bei Verkostungen immer gut ab; eine Besonderheit der Sorte ist, dass wurmige Äpfel nicht faulen und trotzdem gelagert werden können, daher optimal für Hausgärten; nicht zum Dörren und für Saft geeignet, nach Literaturangaben ausgezeichnet zum Schmoren; in obstholden Gegenden uneingeschränkt empfehlenswert, in weniger günstigen Gebieten noch nicht erprobt

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#

gering bis mittel anfällig für Schorf, nicht oder gering für Mehltau und Krebs, mittlerer Anteil wurmiger Früchte, bei schlechter Lagerung kann Schalenbräune auftreten ähnliche Früchte können haben: Schweizer Glockenapfel: dieser aber säuerlich, kelchwärts kantig Langer Grüner Gulderling: dieser säuerlich, Deckfarbe, wenn vorhanden, streifig Goldgulderling und Gelber Gulderling: beide säuerlich, Kelchröhre fehlt, Samen zahlreich Königsfleiner: früher reif (IX - XII), Fleisch mürbe, mehlig, Kelchgrube tief

Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.

Literatur#

  • Lucas, E., et.al.; Illustriertes Handbuch der Obstkunde Stuttgart 1859, Nachdruck 2002, Pomologen – Verein e.V., Aue/Sachsen

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)