Säckler#
Ein Säckler (Päutler, Beutler) ist ein "Lederhosen-Schneider" - und nur ein solcher darf eine Lederhose mit Säcklernaht anfertigen!
Diese Säcklernaht (auch "gelbe Naht") ist eine spezielle Naht, die der Säckler bei der Herstellung von Lederhosen benutzt: es werden die Lederkanten nach außen, also sichtbar, zusammengesteppt und zusätzlich helle Lederstreifen zwischen die Lederkanten gelegt.
Die Säcklernaht entstand aus dem Abgrenzungsbedürfnis der Schneider, die auch Lederhosen anfertigten und anderer lederverarbeitender Handwerke. Sie erzwangen zeitweise, dass die Säckler ihre Nähte nur "nach Säcklerart", also außen sichtbar anbringen durften, während die Schneider ihre Nähte "nach Schneiderart", also nach innen anzubringen hatten. Heute ist die Säcklernaht ein Qualitätsmerkmal von guten, aufwändig verarbeiteten und handgearbeiteten Lederhosen.
Es gibt auch heute noch kleine Betriebe, in denen Lederhosen noch von Hand gefertigt werden; wo auch das (Sämisch-)Leder noch handgegerbt wird.
Wer sich eine Lederhose vom Säckler anfertigen lässt, kann seine Hose ganz nach Wunsch und Anforderungen zusammenstellen: das Leder wird ausgesucht, die Stickerei und die Machart festgelegt.
Die zugeschnittenen Teile werden an besonders strapazierten Stellen mit Futterleder verstärkt und die Stickmuster mit einer natürlichen Gummilösung (Gummi Arabicum) per Hand vorgezeichnet. Nun wird die Hose in reiner Handarbeit bestickt, was je nach Stickmuster 10 bis 30 Stunden dauert. Danach wird die Hose in mehreren Arbeitsschritten zusammengenäht und ausgefertigt (d.h. Knöpfe angenäht, Bänder eingezogen etc.)
Die gesamte Fertigungszeit einer Lederhose liegt zwischen 25 und 50 Stunden.
Quellen#
- Gerberei & Säcklerei Wimmer
- Original Salzburger
- Lederhosenmuseum
- Trachten Glossar
- ZEHN.de
- Trachten Seidl
Weiterführendes#