Mamauwiese, "Wunderquelle" #
(Gemeinde Gutenstein, Verwaltungsbezirk Wiener Neustadt)
Gegenwart
Die Mamauwiese ist eine Hochalm (956 m) zwischen Gutenstein und Puchberg am Schneeberg.. Die Sebastiansquelle liegt nahe am wichtigen Übergang der mittelalterlichen Straße Mautern - Schwarzau -Vois - Puchberg. Ihr Bergwasser erfrischt die Pilger auf dem Weg nach Mariazell. Seit einigen Jahren (ca. 2005) holen die Gutensteiner Bauern vor dem Almkirtag am letzten Sonntag im August die früher hier befindliche Figur, den so genannten Wastl, von seinem Aufstellungsort beim Waldbauernmuseum. Sie schmücken ihn mit Schwalbenwurzenzian und tragen ihn zu viert auf einer Bahre vom Berggasthof zum neuen Bildstock. Dort wird unter großer Publikumsbeteiligung die Weide-Dank-Messe gelesen.
Geschichte
Wenn Puchberger Kinder Keuchhusten hatten, gingen die Mütter mit ihnen zum Brünnl auf der Alm, worauf eine deutliche Besserung eintrat Ebenso badete man wehe Augen. Bis 1835 stand eine barocke Säule neben der Quelle. Dann schenkte ein Pfarrer den Almbewohnern einen Putto. Sie nannten diesen "Wastl", zogen ihm ein weißes Hemd mit blauen Bändern an und stellten ihn in einen ausgehauenen Baumstamm, darüber kam ein Holzkreuz samt Dach. Wenn die Puchberger Prozession nach Maria Zell vorbeiging, schmückte die Sennerin die Figur mit einem Kranz aus Vergissmeinnicht. 1965 fand DI. Wilhelm Ast das kleine Heiligtum umgestürzt und transferierte es zum von ihm geleiteten Waldbauern-Museum in Gutenstein. Frau Prof. Hiltrud Ast lernte, wie die Figur alljährlich angezogen wurde und führt diese Tradition weiter. Der Zimmermann Berger stiftetete für den früheren Standort einen Bildstock mit modernem Bild.
Geschichten
Die zur Pestzeit zum Sebastiansbrunnen Geflohenen blieben von der Seuche verschont.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008