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Mannersdorf am Leithagebirge,"Wunderquelle"#

(Verwaltungsbezirk Bruck an der Leitha)

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Gegenwart
Das Stadtwappen nimmt auf die Quelle Bezug. Zu Pfingsten 1930 eröffnete Mannersdorf als Vorläufer der modernen Therme das Gemeindebad. Seit 1988 ist das neue Thermal-Sportbad mit 800 m² Wasserfläche in Betrieb. Die Mineralquelle, die das Bad speist, ist in einem kleinen verglasten Pavillon sichtbar.

Am Ende des Naturparks „Wüste“ befindet sich das "Fuchsbründl". Im Herbst 2002 wurde es vom Brauchtumsverein "Fuchsenbrindla" renoviert. Die Volkstanzgruppe hatte sich zwei Jahre zuvor konstituiert und nach dem Brünnl benannt (außerdem heißt der Leiter der Volkstanzgruppe Fuchs). Der Naturpark "Wüste" erstreckt sich im ehemaligen Klostergebiet der Unbeschuhten Karmeliter. Die Ordensniederlassung wurde 1644 von Kaiserin Eleonora von Mantua gegründet und 1683 von den Türken niedergebrannt. Nachdem sie unter Kaiserin Maria Theresia eine Blütezeit erreichte, wurde sie 1783 während der Josephinischen Reformen aufgelassen. Der Naturpark, ein Landschaftsschutzgebiet mit einzelnen Gebäuden und Ruinen, besteht seit 1984.

Geschichte
Nächst der Quelle fand man Überreste aus der Hallstatt-, Latene- und Römerzeit (7. Jahrhundert v. Chr. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) Sagenhaft ist die Grundung des Bades durch die Quellenheilige St. Radegund. 1340 wurde die Radegund-Kapelle wieder errichtet. 1600 baute man sie erneut auf und weihte sie der hl. Maria. 1517 ersuchte Dr. Enzianer den Kaiser, das Wildbad zu Mannersdorf am Leithagebirge "aufrichten und erpauen zu dürfen".Ein Gemälde im Schloss zeigt vornehme Damen und Herren die in Bottichen sitzen und von Bademägden und -knechten bedient werden. Das Heilbad erreichte zur Zeit Maria Theresias große Bedeutung, wurde jedoch unter Kaiser Josef II. aufgelassen. Die Quelle entsprang unter der Radegundis-Kapelle, diese wurde ein Teil des alten Badehauses (später: Perlmooserhof). Es diente ab 1517 als Thermalbad und war nach einem Neubau 1719/20 bis 1786 in Betrieb. Bis 1928 diente das Haus als Fabrik, danach als Wohnhaus. Seit 1996 befindet es sich im Besitz der Gemeinde.

Ein meterhoher, 70 cm breiter Inschriftstein an der ehemaligen Badkapelle berichtet in lateinischer Sprache von der dreimaligen Errichtung der Kapelle, übersetzt: „Zuerst wurde diese Kapelle, wie berichtet wird, von der hl. Radegund erbaut, welche als Klosterfrau und Königstochter vierzehn Klöster und Kirchen gründete. Nachfolgende Inschrift ist in einem Stein ersichtlich, der nahe der Pforte eingefügt ist und von Dietmarus Motne ausgehauen wurde: Im Jahre 1340 wurde diese Kapelle zu Ehren der hl. Radegund unter dem Diener Gottes Johann Posso wiedererrichtet. Hierauf wurde im Jahre 1600 nach Christi Geburt diese Kapelle neuerdings zur Ehre Gottes und zum Lobe seiner jungfräulichen Mutter wiederaufgebaut durch den edlen und gestrengen Herrn Johann Quarient von Raal. Seiner kaiserlichen Majestät Gardeleutnant zu Wien und seiner Gemahlin Brigitta, geborene Frelich." Der Stein trägt die Wappen der Familie Quarient von Raal und des Bades. Dieses zeigt, nach der Gründungssage, einen Hirschen.

Geschichten
Ein verwundeter Hirsch soll die Quelle gefunden haben. Er scharrte eine Grube aus, in der sich das Wasser sammelte. Das Tier badete darin und erholte sich zusehends. Nach einer Jagd erneut verletzt, flüchtete es dorthin, fand wieder Heilung und konnte entkommen. Da ihm der Jäger folgte, erlangten die Menschen Kenntnis der Quelle.

Redaktion: hmw

Siehe auch:
--> Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
--> Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008