Maria Ellend,"Wunderquelle" #
(Gemeinde Haslau- Maria Ellend, Verwaltungsbezirk Bruck an der Leitha)Gegenwart
Das Gemeindewappen nimmt auf (Donau-)wasser Bezug. Wallfahrtskirche und Lourdesgrotte liegen gegenüber zu beiden Seiten der Bundesstraße B9. Bei der markanten Wallfahrtsanlage wurde die Grotte von Massabielle aus Felsblöcken und Gussbeton nachgebildet. Das Wasser der zum Ensemble gehörenden Quelle liefert die Ortswasserleitung.
Geschichte
1579 gründete Freiherr Wolf von Unverzagt als Ersatz für das abgekommene Gernstain das Dorf "Unser lieben Frau im Elendt" und besiedelte es mit Kroaten. Vier Jahre später wurde die Kirche "St. Markus im Ellend" gebaut - ein beliebtes Wallfahrtsziel der Kroaten zum hl. Markus, dem Schutzpatron der Feldfrüchte. 1770 ließ Franz Josef Graf von Abensperg und Traun an der damaligen Reichsstraße zwischen Pressburg und Wien die Kirche "Zur Mutter Gottes im Rosenkranz" errichten. Bald begannen Wallfahrten zum Gnadenbild (Maria mit Kind, um 1600) und das Dorf hieß nun Maria Ellend. 1910 erhielt die Kirchenfassade großformatige, goldene Mosaiken ("Muttergottes an der Straße"). Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entstand in der Achse der Kirche in einem 4 ha großen parkartigen Gelände die Wallfahrtsanlage der Lourdesgrotte. Kreuzweg, Rosenkranzweg und einige Kapellen ergänzen sie. Die größte Zeit der Wallfahrten, meist aus Wien und Umgebung, war bis zum und im Ersten Weltkrieg. Die Kirche besaß ein Wunschglöckchen, das im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden musste.
Geschichten
Kinder sahen in der Donau eine Marienstatue. Sie schwamm gegen den Strom, um Feinden zu entfliehen. Fischer bargen sie und bauten ihr eine Kapelle. Die Stelle, wo sie an das Ufer kam, wurde "Maria Anlandt" benannt.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008