Maria Taferl, "Wunderquelle"#
(Verwaltungsbezirk Melk)
Gegenwart
Der bedeutendste Wallfahrtsort Niederösterreichs liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe an der Donau. Nördlich der Wallfahrtskirche "Zur schmerzhaften Muttergottes" befindet sich das Brünnl mit einer Marmorfigur der Pietá (1710). Die historistische Umrahmung wurde modern verändert. Die Figur steht oberhalb des alten ovalen Beckens in einer aus Natursteinen aufgemauerten Rundbogennische. Die Ortswasserleitung speist den "Heiligen Brunnen".
Geschichte
Der Bau der barocken Wallfahrtskirche dauerte mehr als zwei Generationen lang (1660-1711). Namhafte Künstler waren an der Ausstattung beteiligt: Jakob Prandtauer (1660-1726), der Architekt von Stift Melk, vollendete die Kuppel. Wie dort malte Antonio Beduzzi (1645-1735) die Fresken. Martin Johann Schmidt (1718-1801, "Kremser Schmidt") schuf Bilder für Seitenaltäre. Seit 1947 trägt das Landesheiligtum den Titel Basilica minor. Anders als bei anderen Andachtsstätten befanden sich bei Maria Taferl zwar Baum und Stein, aber keine Quelle. Erst als man zum Bau Wasser brauchte, wurde eine Moorquelle zur Kirche geleitet.
Geschichten
Nach der Legende befand sich bei einem großen Stein eine Eiche, darauf eine Holztafel mit einem Kreuz. 1642 ersetzte der Richter Alexander Schinagl diese durch eine Statue der Pietá. Er war nervenkrank und wollte den Auftrag im Traum von der Muttergottes erhalten haben. Danach besserten sich seine Leiden und es begaben sich unerklärliche Heilungen und Engelserscheinungen. Die Eiche und das Gnadenbild wurden in die Kirche einbezogen.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008