Mauerbach, "Wunderquelle"#
(Verwaltungsbezirk Wien-Umgebung)
Gegenwart
Der Kreuzbrunnen befindet sich auf dem Weg zur Kartause. Der Aufbau enthält einen monumentalen Kruzifixus, vor dem der hl. Bruno, Ordensgründer der Kartäuser, kniet. Golgotha ist in Form einer Grotte angedeutet, unter der sich die Quelle ergießt. Die Anlage wurde um 1720 errichtet und 2003 renoviert.
Geschichte
Die Kartause Mauerbach am Westende des Mauerbachtales ist weltweit eine der wenigen großteils erhaltenen Kartausenanlagen. Herzog Friedrich der Schöne (1289-1330) stiftete 1316 das Kloster für zwölf Mönche und ein Armenspital für 17 Männer. Die Kartause erlebte im 14. und 15. Jahrhundert ihre Blütezeit. Das Brunnenhaus des mittelalterlichen Klosters befand sich, wie Grabungen ergaben, im Kleinen Kreuzgang. Im Zeitalter der Konfessionalisierung wurde der Kartausenkomplex 1616 neu gebaut und - nach Zerstörungen in der Türkenbelagerung 1683 - bis 1737 wieder hergestellt. Mauerbach war das erste Kloster, das 1782 von Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. In der Folge diente es als Versorgungshaus, Spital und Obdachlosenheim. 1983 begann die Adaptierung der Anlage zur Nutzung als Handwerks- und Dokumentationszentrum für das Bundesdenkmalamt.
Gestalten
Der Kreuzbrunnen verdankt seine Renovierung der Unterstützung von Christiane Lohner-Czeija (1919-2007). Die bis ins hohe Alter aktive und vielseitig interessierte Sponsorin war die Tochter von Oskar Czeija, der die RAVAG (später ORF) gründete und die Witwe von Wilhelm Lohner, dessen Name untrennbar mit den Lohnerwerken und dem dort produzierten Roller verbunden ist.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008