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Messermacher#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Ein Messerschmied war ursprünglich in der Tat ein Schmied mit Hammer und Amboss, der sich auf die Herstellung von Messern und kleinen Klingenwerkzeugen spezialisiert hatte, ein Messerschleifer schliff Messer und Scheren.

Der Tätigkeitsbereich der Messerschmiede hat sich aber mit der Zeit und der ständig steigenden Produktionsmenge von Serienmessern und Schneidwaren stark verändert - der Beruf des Messerschmieds zählt inzwischen zu den aussterbenden Handwerken.

Heute geht es nicht mehr so sehr ums Schmieden und nur mehr in geringem Ausmaß um das Schärfen von Scheren, Besteck und Handmessern, sondern eher um das Reparieren und Instandhalten von Maschinenmessern.

Die Berufsbezeichnung wurde Ende der 1980er Jahre auf Schneidwerkzeugmechaniker geändert: der Berufsstand beinhaltet heute das Schärfen und Instandhalten von industriellen Schneidmaschinen und das Verkaufen von Bestecken und Schneidwaren; nur selten werden auch Messer nach Kundenwunsch hergestellt.

Schneeflockenmesser
Schneeflockenmesser
© www.messermacher.at

Mit diesem speziellen Bereich der Einzel- und Kleinserienanfertigung von exklusiven Messern beschäftigt sich ein "Messermacher". Einen speziellen Lehrberuf dafür gibt es nicht, jedoch haben sich in den letzten Jahren viele das Messermachen als Hobby angeeignet,

Herstellung eines Messers#

Messermachen ist ein Kunsthandwerk, Handwerk und Hightech sind jedoch kein Widerspruch!

Man braucht Kreativität und künstlerisches Gespür, um die optimale Kombination aus Design, Material und Gebrauchsfähigkeit zu finden.

Größtenteils wird man traditionell handwerklich arbeiten, etwa wenn der Griff angepasst wird. Man nimmt das Messer immer wieder in die Hand und feilt und schleift in Handarbeit solange nach, bis es perfekt in der Hand liegt. Das Abziehen (Linieren) der Klinge und Entfernen aller kleinen Kratzer muss ständig kontrolliert werden und kann nur per Hand gemacht werden, um einen schönen, gleichmäßigen Schleifstrich zu erzielen. Auch das Schärfen des Messers kann nur manuell wirklich zufriedenstellend durchgeführt werden. In diesen und unzähligen anderen Arbeitsschritten, in allen Punken, die dazu beitragen das Messer optisch und technisch zu verbessern, ist das Messermachen also "Hand"-Werk im ganz klassischen Sinn.

Schneeflockenmesser- Ausgangsmaterialien
So sieht das Rohmaterial aus, aus dem das Schneeflockenmesser gemacht wurde

Überlegter Maschineneinsatz ist in anderen Teilbereichen des Messermachens wiederum durchaus sinnvoll, beispielsweise bei der Anfertigung von Klappmessern. Dabei muss unbedingt präzise gearbeitet werden, um die engen Toleranzen einzuhalten und gleichbleibende Qualität zu erhalten, wodurch sich der Einsatz von CNC-Maschinen stark empfiehlt. Hier hat ein gut vorgearbeitetes Ausgangsmaterial für die optimale Weiterverarbeitung oberste Priorität.

Unentbehrlich ist für die optimale Wärmebehandlung inzwischen auch ein digital gesteuerter Härteofen mit aufs Grad genauer Temperaturregulierung und Stickstoffatmosphäre sowie anschließender Härteprüfung. Hier wäre das (wenn auch romantische) Härten im Schmiedefeuer ein ungenaues Unterfangen und würde zu einer schlechteren Härtung führen. Wir suchen also den Weg der sinnvollsten und ehrlichsten maschinellen Ergänzung unserer ganz ursprünglichen Handarbeit mit Feile und Schleifpapier.

Kleine Messerkunde#

(mit freundlicher Genehmigung von Messermacher Kappeller)

Flach-Erl-Messer

Klinge und Angel sind aus einem Stück gefertigt, der Handschutzteil wird aufgenietet und die Griffschalen mit Stiften fixiert. Diese Bauart ist für den harten Gebrauch stabiler als die Spitz-Erl-Variante.

Integralmesser

Klinge, Handschutz und Angel sind aus einem Stück gefertigt, dadurch wird das Messer stabiler, durch den sanften Übergang von Klinge zu Handschutz hygienischer und einfacher zu reinigen.

Spitz-Erl-Messer

Klinge und Angel sind aus einem Stück gefertigt, ein Handschutz wird von hinten aufgesteckt. der Griff besteht aus einem Teil und ist daher widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit. Die Klinge wird mit dem Griff direkt oder mit einer Abschlusskappe verschraubt. Dadurch sieht man keine Nieten am fertigen Messer.

Mokume

Mokume-Gane ist eine Schmiedetechnik, die ihren Ursprung in Japan um 1600 hat. Der Name charakterisiert das typische Aussehen der Schmiedeteile. Mokume bedeutet Holzmaserung und Kane bedeutet Metall. Opal

Dieser edle Schmuckstein bietet ein extrem vielfältiges Farbenspiel, das besonders im Tageslicht zur Geltung kommt. Auf Messergriffen wird er meist als Einlegearbeit verwendet, jedoch wenn das Muttergestein mit eingearbeitet wird können in seltenen Fällen auch ganze Griffe geschliffen werden. Perlmutt

Die wohl am meisten vorkommende und verwendete Perlmuschelart ist die Makassar-Muschel Das schönste Perlmutt stammt von dieser, die in den tropischen Meeren bei Australien, den Philippinen und den Südseeinseln vorkommt.

Einige schöne Messerbeispiele#

(mit freundlicher Genehmigung von Messermacher Kappeller)

Vollintegral
Vollintegralmesser
Halbintegral
Halbintegralmesser
Halbintegral
Halbintegralmesser
Falcherlmesser
Flacherl-Messer
Spizterlmesser
Spitzerl-Messer
Kama Aufbruchmesser
Kama Aufbruchmesser
Spitzerlmesser
Spitzerlmesser mit Beschreibung

Quellen#


Redaktion: H. Maurer, I. Schinnerl