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Nadler#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Beruf: Nadler
Der Nadler und Heft- oder Stecknadelmacher. 1789. Kupferstich. Aus: »Sechzig eröfnete Werkstätte der gemeinnüzigsten Künste und Handwerke für junge Leute zur Auswahl ihres künftigen Nahrungsstandes. Mit sechzig jede Kunst, jedes Handwerk deutlich erklärenden Kupferstichen«. Verlag Joseph von Kurzbeck: Wien 1789
© Ch. Brandstätter Verlag

Nadler standen in enger Verbindung mit der Drahtherstellung (Drahtzieher) und fertigten aus Eisen-, Stahl- und Messingdraht einfache Näh- und Stecknadeln zum alltäglichen Gebrauch, gewerbliche Nadeln für zahlreiche andere Handwerke und die sogenannten Nadlerwaren wie Stifte, Haken, Ösen, Hefteln, Stricknadeln, Ketten, Schreibtafelgriffel, Angelhaken, Siebgewebe, Drahtgitter, Vogelbauer, Mausefallen und andere.

Beruf: Nadler
»Der Stecknadelmacher«. Kupferstich von Christoph Weigel. Aus: »Abbildung der Gemein- Nützlichen Haupt-Stände …«. Regensburg 1698
© Ch. Brandstätter Verlag

Das älteste Produktionszentrum für Näh- und Stecknadeln war Nürnberg, wo das Gewerbe der Nadler im Jahre 1370 bereits zünftig war. Später entwickelten sich in Schwabach in Franken, Aachen und Umgebung und in den sauerländischen Städten Altena und Iserlohn bedeutende Nadlerwerkstätten.

Ursprünglich wurden die Nähnadeln in der Weise hergestellt, dass man mit der Schere ein Stück Draht entsprechend der Länge der Nadel abschnitt, an einem Ende zuspitzte und am anderen Ende platt schlug. In dieses abgeplattete Ende wurde in der Mitte vom äußeren Rand aus ein Spalt eingeschlagen, den man zur Haltung des Fadens vorn wieder zusammenschlug. Diese Art von Nadeln wurden Glufen genannt, ihre Hersteller Glufner oder Glufenmacher. Später wurde es üblich, das Nadelöhr in das abgeplattete Ende zu bohren und es mit einer kleinen spitzen Feile, der Fitzfeile, länglich zu feilen.

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010


... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.