Neulerchenfeld, Wien 16#
Der alte Vorort Neulerchenfeld lag im Osten des heutigen 16. Wiener Gemeindebezirks (Ottakring). Lerchenfeld, 1295 urkundlich genannt, erstreckte sich in Teilen des heutigen 7., 8. und 16. Bezirks. Nach dem Bau des Linienwalls 1704 nannte man den nun außerhalb liegenden Teil Neulerchenfeld. Seit der Eingemeindung 1890/92 bildet der Vorort gemeinsam mit Ottakring den 16. Bezirk.
Das in der Zweiten Türkenbelagerung zerstörte Neulerchenfeld wurde nach 1700 mit drei Gassen (Gaullachergasse, Neulerchenfelder Straße und Grundsteingasse) planmäßig angelegt. Die Bewohner lebten vom Verkauf von Obst und Gemüse auf den Märkten oder waren Handwerker. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann das Schankgewerbe immer mehr an Bedeutung: In 103 von 150 Häusern gab es eine Gasthauskonzession, 86 Wirte übten sie ständig aus. Daher nannten die Wiener Neulerchenfeld scherzhaft "des heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus". Als selbstständige Gemeinde entwickelte es sich besonders nach 1848. Der Bau von Zinhäusern verfünffachte die Bewohnerzahl bis 1880.
Die 1733-1753 errichtete Neulerchenfelder Pfarrkirche "Zur Schmerzhaften Mutter Gottes" erlitt Beschädigungen durch Bombentreffer und wurde 1955 / 1956 wieder aufgebaut. Weil der Anteil der Katholiken an der Wohnbevölkerung sinkt, will die Erzdiözese Wien das Gotteshaus der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde überlassen. Die zweite römisch-katholische Pfarrkirche ist die 1974 fertiggestellte "Maria Namen" nach Plänen von Otto Nobis.
In Neulerchenfeld befindet sich der Brunnenmarkt. Der längste Straßenmarkt und zweitgrößte Detailmarkt Wiens erhielt 2005-2009 eine verbesserte Infrastruktur und neues Design. In die Sanierung des abgewohnten Brunnenviertels, auch mit neuen Wohnhäusern, investierte die Stadt Wien 40 Mio. €.
Das Wappen zeigt drei Vögel und einen Baum.
Quellen#
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Wien Geschichte Wiki
- Wikipedia
Siehe auch: