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Riesen-Bärenklau, Herkulesstaude #

(Heracleum mantegazzianum)#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau.
Foto: Appaloosa. Aus: Wikicommons unter CC

Wann, Woher, Wie:#

Der Riesen-Bärenklau wurde ursprünglich als imposante Zierpflanze (Länge der Blätter 1-3m, Höhe der Pflanze auch über 3m) angepflanzt. Ursprünglich stammt der Riesen-Bärenklau aus den Hochlagen des Kaukasus in Asien. 1817 wurde die erste Pflanze in Europa (in der Nähe von London) erwähnt, und bereits kurze Zeit später hatte er sich ausgebreitet. Die historischen Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass die Ausbreitung stets bei alten Park- und Gartenanlagen begann und dann vor allem entlang von Straßen, Bahntrassen und Gewässern stattfand.

Biologie#

Der Riesenbärenklau ist eine mehrjährige Pflanze, blüht die ersten Jahre (meist 2-5 Jahre) nicht, bildet dann eine Blütenrosette aus und stirbt im selben Jahr ab. Die Blühphase beginnt im Juli und dauert ungefähr einen Monat, die unzähligen Samen reifen ab August. Eine einzelne Pflanze kann über 50.000 Samen produzieren, die meisten Samen keimen allerdings bereits im ersten Jahr, und bleiben im Allgemeinen nicht sehr lange keimfähig (Nentwig et al. 2011)

Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau, Knospe.
Foto: Appaloosa. Aus: Wikicommons unter CC

Wo jetzt – Lebensraum#

Der Riesenbärenklau ist heute in Europa weit verbreitet. Die Standorte reichen von Säumen entlang von Fließgewässern oder Verkehrswegen bis zu Waldrändern, Waldlichtungen , bewirtschafteten Wiesen, Äckern und auch Gärten (Kowarik 2010).

Problem:#

Das Problem bei Beständen des Riesen-Bärenklaus besteht vor allem in der gesundheitlichen Gefahr: Alle Teile der Pflanze enthalten Furanocumarine, welche fototoxisch wirken. Das bedeutet, dass es unter zusätzlicher Einwirkung von UV-Licht zu schwerwiegenden „Verbrennungen“ auf der Haut kommen kann. Außerdem weist der Bärenklau schlechte Silageeigenschaften auf und seine Inhaltsstoffe beeinträchtigen den Geschmack von Milch. Außerdem verringern große Bestände die Vielfalt einheimischer Pflanzen. An Gewässern muss auch mit höherer Erosionsgefahr gerechnet werden, da die Wurzeln die Böschungen nicht gut befestigen.

Bekämpfung:#

Durch die fototoxische Wirkung der Pflanze ist bei der Bekämpfung äußerste Vorsicht geboten. Schutzkleidung ist unbedingt notwendig und von der Pflanze berührte Hautstellen sind sofort vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Es empfiehlt sich daher eine Bekämpfung der Pflanze wenn möglich nicht an Sonnentagen durchzuführen. Riesen-Bärenklau verbreitet sich nur über Samen, wodurch eine Verbreitung dieser verhindert werden muss. Werden nicht-blühende Pflanzen nur abgeschnitten, verschiebt sich die Blühphase einfach um ein Jahr. Nicht-blühende Pflanzen sterben nur dann verlässlich ab, wenn die Pfahlwurzel in ca. 15cm Tiefe durchtrennt wird, oder mit einem Herbizid behandelt wird (Nentwig et al. 2011). Ansonsten gibt es die Möglichkeit die Pflanzen blühen zu lassen und dann den beginnenden Blütenstand abzuschneiden. In diesem Fall ist es aber wichtig den Blütenstand zu verbrennen, da die Samen ansonsten nachreifen können. Werden die Blütenstände über mehrere Jahre hinweg konsequent entfernt, ist eine Ausrottung von Vorkommen möglich. Eine Bekämpfung mit Herbiziden ist nur erfolgreich wenn diese im zeitigen Frühjahr auf die jungen Blätter aufgetragen werden (Kowarik 2010). Auch eine Beweidung über mehrere Jahre kann zu einem Zurückgehen der Bestände führen.


--> Neobiota und Invasive Arten (Allgemeine Einführung)

Literatur#

  • (Grüne Reihe 2005) Grüne Reihe des Lebensministeriums: Aliens – Neobiota in Österreich, Herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Band 15, Böhlau Verlag Wien, 2005
  • (Kowarik 2010) Kowarik Ingo: Biologische Invasionen – Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Mit Beiträgen von Wolfgang Rabitsch, 2. wesentlich erweiterte Auflage, Eugen Ulmer Verlag, 2010 , S.250ff
  • (Nentwig 2011) Nentwig Wolfgang (Hrsg.): Unheimliche Eroberer – Invasive Pflanzen und Tiere in Europa. , Haupt Verlag, 2011 S. 41ff


Links:


Redaktion: Maga. Lisa Maurer