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Parkers Pepping#

Winterapfel/Frühjahrsapfel#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Parkers Pepping
Parkers Pepping
© Arche Noah

HERKUNFT UND VERBREITUNG:#

Dieser Lederapfel stammt aus England und wurde Anfangs des 19. Jahrhunderts von der englischen Gartenbaugesellschaft verbreitet. Die Sorte ist heute noch in Niederösterreich zerstreut verbreitet, im Wienerwald noch häufiger. Die abgebildeten Früchte stammen von einem alten Hochstamm in Altlengbach im Wienerwald und einem jungen Hochstamm im Garten der Familie Kajtna im Kamptal.

FRUCHT- UND BAUMBESCHREIBUNG#

GRÖSSE UND FORM:#

Klein bis mittelgroß, im Durchschnitt 52 mm hoch und 63 mm breit, kugelförmig im Querschnitt rund, ziemlich ebenmäßig.

SCHALE:#

Trocken, dünn, mittelfest, zumindest 75 % fein hellocker berostet, Grundfarbe grünlichgelb, Deckfarbe bräunlichrot und selten vorhanden; Schalenpunkte zahlreich und hell umhöft, mittel bis wenig auffällig, Geruch nicht merklich.

KELCH:#

Klein, geschlossen, Blättchen graufilzig, mittellang, schmal, zusammengeneigt bis übereinandergeschlagen, Spitzen etwas zurückgeschlagen, Kelcheinsenkung flach, mittelweit, berostet, Rand fast eben.

STIEL:#

Um 20 mm lang, 2,5 mm dick, braun oder grün, behaart, Einsenkung tief, eng, berostet.

FRUCHTFLEISCH:#

Grünlich bis gelblichweiß, feinzellig, mäßig saftig, aromatisch mild süßsäuerlich, Geruch schwach.

KERNHAUS:#

Mittelgroß, stielständig, Gefäßbündel herzförmig, Achse etwas offen, Kammern geschlossen, Wände glatt, bohnen- oder ohrenförmig; meist 1 Samen pro Fächer, Samen gut ausgebildet, kastanienbraun 8,2 mm : 4,5 mm : 2,8 mm; Kelchhöhle stumpf kegelförmig, Staubfadenreste basis- bis mittelständig.

PFLÜCKREIFE:#

Mitte bis Ende Oktober.

GENUSSREIFE UND HALTBARKEIT:#

Ab November bis Ende April, wenig Verluste am Lager.

BLÜTE, POLLENSPENDER, BEFRUCHTERSORTEN:#

Blüte mittelfrüh, unempfindlich, Pollen gut, Pollenspender Ananasrenette, Baumanns Renette, Cox, Goldparmäne und andere mehr.

WUCHSEIGENSCHAFTEN UND BAUMFORM:#

Wuchs schwach, bildet kleine breitrunde Kronen mit viel kurzem Fruchtholz.Für alle Stammlängen geeignet, aufgrund des schwachen Wuchses stärker wachsende Unterlagen verwenden.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT#

Überaus robust und wenig anfällig.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE#

Sehr breit anbaufähig auf genügend feuchten Böden, in Höhenlagen eine der verlässlichsten Apfelsorten.

ERTRAG UND EIGNUNG#

Der Ertrag tritt früh ein, ist regelmäßig und hoch. Der hervorragende Tafelapfel ist auch für alle übrigen Verwertungsarten geeignet. Parkers Pepping ist eine der pflegeleichtesten Sorten schlechthin, aufgrund des schwachen Wuchses ideal für Hausgärten, Spaliere, ausgezeichnet auch für Höhenlagen geeignet. Die ertragreiche wohlschmeckende Lagersorte schrumpft im Vergleich zu anderen Lederäpfeln am Lager wenig und ist uneingeschränkt empfehlenswert auf allen nicht zu trockenen Böden, jedenfalls den anderen Lederrenetten („Lederäpfeln“) vorzuziehen!

ÄHNLICHE FRÜCHTE #

Von den meisten anderen geläufigen grauen Renetten unterscheidet sich Parkers Pepping durch die gut ausgebildeten Samen, das feinzellige, eher süße Fruchtfleisch und den schwachen Wuchs.
Graue Herbstrenette
Reifezeit 9 – 12, Samen + –, kleiner, rehbraun, Stiel kürzer, Fruchtfleisch typisch schwammig.
Osnabrücker Renette
Frucht mit deutlichen Kanten auf der Kelchseite, Kelch fast aufsitzend, Schale um diesen und über die Kelchbucht hinaus grün, oft auch mit Deckfarbe.
Damasonrenette
Samen meist schlecht ausgebildet, Stiel kürzer, meist mit braunroter Deckfarbe, Rost bräunlich, gröber.
Graue französische Renette
wie Damason, jedoch unregelmäßiger in Form, säuerlicher, wenig aromatischer Geschmack.
Boskoop, Kanadarenette, Zabergäurenette, Coulons Renette sind (unter anderem) größer und haben meist schlecht ausgebildete Samen.
Tiroler Spitzlederer
Frucht größer, meist kugelig bis konisch, Wuchs stark.

Die Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben.


Literatur:#

  • Nach der Arbeit; Illustrierte Wochenzeitschrift für Garten, Siedlung und Kleintierhaltung 1. Jg. Wien 1935,
  • Sortenblatt 82 Engelbrecht, T.: Deutschlands Apfelsorten, Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig 1889

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)