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Pfarrkirche Thal#

"Fuchs-Kirche Thal"#

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Fuchs-Kirche in Thal
Fuchs-Kirche in Thal - Außenansicht
© Prof. Dr. Bernd Thaller

Geschichtlicher Überblick#

Die Pfarrkirche Thal wurde 1618 erstmals erwähnt. Sie wurde dem Pestpatron Hl. Sebastian geweiht und entstand vermutlich über einem alten Pestfriedhof. Unter der Herrschaft der Fürsten Eggenberg verfiel die Kirche, jedoch wurde sie 1735 im Barockstil neu erbaut. Nun wurde sie aber dem Hl. Jakobus geweiht. 1772 wurde die Jakobusstatue aus der verfallenden Kirche der Burg Untertal in die neue Kirche übertragen. Seither dient sie als Pfarrkirche.

Die Räumlichkeiten der Thaler Pfarrkirche waren nie zufriedenstellend. Erfolgreiche Initiativen für einen Neubau wurden zu Beginn der 70er Jahre im 19. Jahrhundert gesetzt und Planungen wurden in Auftrag gegeben.

1987 war es dann endlich so weit. Der Diözesanbischof Johann Weber gab anlässlich einer Pfarrvisitation die Zusage für den Neubau der Thaler Kirche. Im selben Jahr erstellte der Architekt des Bischöflichen Bauamtes, Dr. Manfred Fuchsbichler, den Plan. Er sah vor die alte Kirche weitgehend zu erhalten und ein Neubau einzufügen.

Fuchs-Kirche in Thal
Fuchs-Kirche in Thal - Außenansicht
© Prof. Dr. Bernd Thaller

Im April 1992 wurde mit dem Neubau begonnen. In zwei Jahren wurde die neu geplante Kirche angebaut und von dem österreichischen Maler, Grafiker und Architekten Prof. Ernst Fuchs gestaltet.

Am 15. Mai 1994 konnte die Kirchweihe gefeiert werden. Erstmals in ihrer 670 jährigen Geschichte erhielt damit die Pfarre Thal eine eigens errichtete Pfarrkirche.

Gestaltung#

Die Gestaltung des gesamten Komplexes überzeugt mit beeindruckenden Lichteffekten, phantastischer Farben- und Formenvielfalt. Das Äußere der Kirche wurde im Zuge der Kirchenerweiterung völlig neu gestaltet. Bedeckt ist das Bauwerk mit drei unterschiedlich großen Satteldachkonstruktionen die sich über einem trapezförmigen Grundriss fächerförmig spannen. Der gesamte Bau hat den Charakter eines spitzen Kristalls, der an die Dachformen des Altbestandes angeglichen wurden. Der alte Turm ist dreigeschoßig und mit einem einen Spitzhelm bedeckt. Das alte Friedhofskreuz ist am Kirchturm angebracht. Den Eingangsbereich dominiert ein Vordach mit rotem Balkentragwerk.

Fuchs-Kirche in Thal
Fuchs-Kirche in Thal - Innenraum
© Prof. Dr. Bernd Thaller

Die Fassade des Kirchenneubaus ist aus Hartbrandziegeln und patinierten Kupferblechen. Die Mauern des alten Baukörpers sind verputzt, türkisfarben gestrichen und teilweise mit Kiesapplikationen geschmückt.

Im Innenraum blickt man auf einen offenen in allen Regenbogenfarben gestrichenen Dachstuhl. Die Sitzreihen sind wellenförmig angelegt und tragen zu der besonderen Atmosphäre bei.

Ein Glasfenster in der Apsis zeigt ein Maria-Hilf-Bild, eine Kopie des bekannten Gemäldes von Lukas Cranach im Innsbrucker Dom. Die Jakobsmuschel, das Symbol des Apostels Jakobus, findet sich vielfach in der Kirche. Im Innenraum lenkt ein Kristallkreuz mit Svarovski-Kristallen und Murano-Glaselementen den Blick auf den zentralen Altar, welcher ebenfalls aus Kristallglas besteht. Unter diesem Altar wurde eine Reliquie des heiligen Sebastian, des ursprünglichen Kirchenpatrons der Thaler Kirche, beigesetzt.

Um die Kirche herum und bis in den Bau zum Altar führt ein Kieselweg. Er ist als Pilgerweg gestaltet und soll an den Hl. Jakobus, den Patron der Pilgerreisenden, erinnern.

Insgesamt ist der Bau mit vielen biblischen Details und christlichen Symbolen ausgestattet.

Quellen#

Die Fotos wurden freundlicherweise von Prof. Dr. Bernd Thaller zur Verfügung gestellt.


Redaktion: K. Ziegler