Puch 500#
Der Puch 500 war ein Kleinwagen des Konzernbetriebs der Steyr-Daimler-Puch AG in Graz. In Österreich wurde das Auto im Volksmund Pucherl, in der Steiermark auch Puchschammerl genannt.
1957 wurde der Steyr-Puch 500, Modell Fiat eingeführt. Aufgrund eines Assemblingvertrags mit Fiat konnte man sich die Produktion einer eigenen Karosserie sparen und die Rohkarosserie des Fiat Nuova 500 übernehmen.
Aus Turin wurden Rohkarosserien angeliefert, die in Graz im Heckbereich für den Einbau der Motor-Getriebe-Einheit modifiziert wurden. Außerdem erhielt der Puch eine Pendel-Hinterachse, größere Trommelbremsen, eine neue Heckklappe, ein Stoffverdeck und ein neues Innenleben.
Der von Puch für dieses Fahrzeug entwickelte luftgekühlte Boxermotor mit rund 16 PS bescherte für damalige Verhältnisse gute Fahrleistungen, vor allem bei Bergfahrten. Darüber hinaus war er laufruhiger als der Fiat-Reihenmotor. Durch den flacheren Motor konnte der Platz auf den Rücksitzen entscheidend vergrößert werden. Der Puch war damit für vier Personen zugelassen, während der Fiat hinten nur zwei Notsitze bot. Der 16 PS-Motor besaß deutlich mehr Drehmoment und das Getriebe war bis auf den ersten Gang synchronisiert. Die Bremsen lieferten bessere Verzögerungswerte. Außerdem war er in der Gesamtheit deutlich besser verarbeitet. Die mit 16 PS motorisierte Cabrio-Limousine mit einem langen Faltdach erreichte 100 km/h.
Ab 1959 wurde von Fiat das Einheitsmodell Steyr Puch 500 durch zwei neue Modelle ersetz: den 500 D und 500 DL. Unter dem Titel DL wurde eine Luxusvariante mit mehr Ausstattung angeboten. Die DL-Variante beinhaltete verstellbare Sitze mit Stoff/Kunststoff bezogen, heckflossenartige Rücklichter, asymmetrisches Licht und eine Leistung von 19,8 PS. 19,8 PS deshalb, weil bei 20 PS die nächste Versicherungsklasse begann.
Aus Rationalisierungsgründen kam darüber hinaus ab 1969 die gesamte Technik einschließlich Getriebe von Fiat und nur noch der Motor von Puch. Ab 1973 wurde noch kurze Zeit anstatt des Fiat Nuova 500 der Nachfolgetyp Fiat 126 mit Boxermotoren ausgestattet.
Der Verkauf des Kleinwagens verlief erfolgreich, von den fast 60.000 in den Jahren 1957 bis 1975 produzierten Fahrzeugen wurden trotz Lizenzklauseln seitens Fiat auch viele außerhalb Österreichs abgesetzt.
Quellen#