Röhrabrunn,"Wunderquelle"#
(Gemeinde Gnadendorf, Verwaltungsbezirk Mistelbach)
Gegenwart
Am Südhang des Grünberges befindet sich eine Kapelle mit markanten Mosaikdarstellungen (1947) der Schutzmantelmadonna, der Heiligen Rochus und Sebastian und der Inschrift "Vor Pest, Hunger und Krieg beschütze uns Maria". Sie wurde vor kurzem renoviert. Die Quelle darunter ist derzeit nicht aktiv.
Geschichte
Von der Kapelle "Maria Grain" und dem Brünnl erhofften die Bewohner Hilfe in Pestzeiten. Daran erinnern die Mosaiken am Neubau. Um 1705 stand dort neben einem ausgemauerten Brunnen ein Kreuz. Die Kapelle war die einzige im Ort, die nächste Kirche befand sich im 5 km entfernten Stronsdorf. Nach dem Bau einer Ortskapelle, 1828, kam die Einrichtung dorthin und die Grainkapelle wurde abgetragen. In den 1880er-Jahren ließ man den Brunnen neu überwölben und eine Kapelle errichten. Am 15. August fand der jährliche Bittgang statt. Er erinnerte an die Choleraepidemie des Jahres 1866 und führte von der Ortskapelle in die Grainkapelle und in die Kirche nach Eichenbrunn. 1886 kehrte die inzwischen renovierte Muttergottesstatue von der Orts- in die Grainkapelle zurück. Diese wurde adaptiert und mit einem Eisengitter versehen. Nach 16 Jahren, 1902, erfolgte ein Neubau. Die Kosten von 1.140 Kronen wurden durch Spenden der Pfarrgemeinden und von Privaten, u. a. des Eichenbrunner Försters, aufgebracht, ein Pfarrer stiftete die neue Marienstatue.
Geschichten
Nach der Ursprungslegende entdeckte ein Hirtenbub im Gestrüpp ein Madonnenbild ("Maria Grain") und eine Quelle, die sich als heilkräftig erwies. Der krumme Fuß eines Kindes wurde gerade, nachdem es ihn zweimal im Brunnen gewaschen hatte.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008