Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT UND VERBREITUNG:#
Über die Herkunft dieser Sorte ist wenig bekannt: Sie wurde jedenfalls schon um 1850 von Lucas beschrieben. Es finden sich heute noch zerstreut einige Bäume dieser Sorte in Niederösterreich. Die abgebildeten Früchte stammen von einem alten Hochstamm im Garten des Herrn Zwickl bei Gloggnitz. Wegen der klappernden Samen - wie andere Sorten - auch Rodelapfel genannt.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
GRÖSSE UND FORM:#
mittelgroß 62 : 75 mm bis sehr groß 80 : 100 mm, schmal kegelförmig bis fassförmig, Querschnitt meist deutlich 5 kantigSCHALE:#
glatt, stark glänzend, dünn, nicht zäh, am Lager stark fettig; Grundfarbe grünlichgelb bis gelb, Deckfarbe 75 - 100% flächig bis undeutlich streifig leuchtend rot, schattseits nur verwaschen, schlecht ausgefärbte Früchte auch deutlich gestreift; wenige Schalenpunkte, klein, nicht auffällig; keine Berostung; Geruch deutlichKELCH:#
geschlossen, Blätter mittellang und –breit, stark behaart, zusammengeneigt, an der Basis verwachsen, grau; Kelchgrube flach, mittelweit, geperlt, von mehr oder weniger starken Höckern umgeben; Kelchhöhle mittelgroß, mittelbreit, Staubfadenreste basisständigSTIEL:#
Mittellang, dick, astseitig knopfig, Bucht mitteltief, eng, Rand flachrippig, nicht berostetFRUCHTFLEISCH:#
v.a. unter der Schale grünlichweiß bis gelblichweiß, feinzellig, mittelweich, anfangs knackig später weich, saftig, feinsäuerlich bei geringem süßen Anteil, ohne Würze, aber angenehm, rosenartig duftendKERNHAUS:#
Groß, mittelständig, Gefäßbündel spitz eiförmig, Achse mittel (kleinere Früchte) bis weit offen, Kammern weit offen, Kernhauswände verkehrt rucksackförmig (kleinere) bis schmal sichelförmig, schwach bis stark zerrissen, wenige Samen, +- schlecht ausgebildet, dunkelbraun, länglichoval lang zugespitzt, sehr groß 9:4,5mmBAUMEIGENSCHAFTEN:#
WUCHS/KRONENFORM:#
Starkwüchsig, im Alter nachlassend, bildet große, etwas überhängende KronenGEEIGNETE BAUMFORM:#
Hochstamm, Kleinformen für Hausgärten in HöhenlagenBODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#
Geringe Ansprüche an den Boden, gedeiht auch noch in den rauesten Lagen, zur Reife nicht windfestBLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER:#
mittelspät, weiteres nicht bekanntPFLÜCKREIFE:#
Mitte bis Ende September, rechtzeitig vor den ersten Herbststürmen erntenGENUSSREIFE/HALTBARKEIT:#
Vom Baum bis Ende JännerERTRAG UND EIGNUNG:#
Ertrag nach Literaturangaben früh einsetzend, auf ungepflegten Altbäumen alternierend zwischen mittelhoch bis hoch und gering; Tafelapfel, Saft und häusliche Verwertung, Schaufrucht, gute Selbstversorger - Sorte für höchste LagenKRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
Geringe Anfälligkeit für Krebs und Schorf, wenig wurmig, Anfälligkeit für Mehltau nicht bekannt ähnliche Früchte können haben: Schöner von Herrnhut: kleine Exemplare können diesem sehr ähnlich sehen, dieser aber typisch breit gestreift Achse wenig offen, Samen gut ausgebildet, Wuchs schwach bis mittelstark Lavanttaler Bananenapfel: Schale trocken, Fruchtfleisch gelblich, Geschmack süß Zigeunerin: äußerlich sehr ähnlich, Fruchtfleisch süßer mit leichtem Bananengeschmack, Samen zahlreich, Deckfarbe typisch marmoriertDie Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben
Literatur#
- Engelbrecht, T.: Deutschlands Apfelsorten, Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig 1889
- Lucas, E., et.al.; Illustriertes Handbuch der Obstkunde Stuttgart 1859, Nachdruck 2002, Pomologen – Verein e.V., Aue/Sachsen
Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)