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Russisch-orthodoxe Kathedrale#

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Russisch-orthodoxe Kathedrale
Russisch-orthodoxe Kathedrale
© Peter Diem

Die russisch-orthodoxe St.-Nikolaus-Kathedrale in Wien wurde in den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet. Die Hälfte der Baukosten spendete Zar Alexander III. persönlich, die andere Hälfte wurde aus Regierungsmitteln bezahlt. Den Bauplan verfasste Architekt G.I. Kotov, ein Mitglied der Kaiserlichen Kunstakademie in Petersburg. 1893 erfolgte die Grundsteinlegung, 1899 die Weihe der Oberkirche zu Ehren des hl. Nikolaus. Die auf einem Zeltdachbau ruhende Hauptkuppel krönt ein 5 m hohes Kreuz mit russischen Staatssymbolen und 16 Kristallprismen. Um die Hauptkuppel sind vier kleinere vergoldete Kuppeln angeordnet, eine sechste erhebt sich über dem Glockenturm. 5 m breite Galerien umschließen den Kirchenraum und führen in die Sakristei. Das Licht dringt durch pastellfarbene Bleiglasfenster. Die vergoldete zweistöckige Ikonostase der oberen Kirche wurde nach einem Entwurf von G.I. Kotov aus Zypressenholz angefertigt. Die Maler N.A. Bruni und N.N. Charlamov malten siebzehn Ikonen in byzantinischem Stil auf Bronzetafeln. Seitlich von der Ikonostase stehen zwei große vergoldete Rahmen mit den Ikonen des heiligen Nikolaus und des heiligen Großfürsten Alexander Nevskij. Der Seitenaltar der Unterkirche ist dem hl. Martin, Bischof von Tour, geweiht. Im Jahre 2007 wurde ein sechseckiges Taufbecken für die Taufe von Erwachsenen errichtet und 2008 eine neue Ikonostase aus Marmor nach dem Entwurf des Archimandriten Zinon geschaffen.

Der Beginn des Ersten Weltkrieges, als Russland und Österreich-Ungarn zu feindlichen Staaten wurden, bedeutete die Schließung der Kirche. 1924, nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der UdSSR und Österreich, wurden die Kirche und das Botschaftsgebäude der sowjetischen politischen Vertretung übergeben. Die sowjetische Regierung verwendete das Kirchengebäude als Lagerraum. In der NS-Zeit diente ein Teil der Immobilie als Reichsmusikhochschule der Stadt Wien, ein anderer als Schülerheim, die Krypta u.a. als Luftschutzkeller. Nach 1945 erhielt die Kirche wieder ihre sakrale Funktion. Seit 1962 ist sie russisch-orthodoxe Kathedrale. Bei der Generalsanierung (2003-2008) erhielt sie ihre Wandgemälde. Vier mehrsprachige Priester versehen den Seelsorgedienst. Sie feiern Samstag, Sonntag und Donnerstag Gottesdienste mit der Gemeinde. Einige Male im Jahr singen Chöre aus Weißrussland, Russland und der Ukraine. Führende Theologen Russlands halten regelmäßig Vorlesungen. Seit 1996 besteht eine Sonntagsschule für den Kinder-Religionsunterricht. Die Kathedrale verfügt über eine beträchtliche Sammlung an Reliquien und Ikonen.

Quelle#

  • AEIOU, nach Angaben der Pfarre (zahlreiche weitere Bilder)

Redaktion: Peter Diem