Gegenwart
Das ehemalige Servitenkloster mit der Pfarrkirche "Zur heiligen Rosalia" liegt markant auf einem steilen Felsen der Donau. Am Fußweg zum Ort steht südlich der Anlage die Rosalienkapelle. Der Kapellenbau über einem Brunnen entstand um 1700, die Grottengestaltung mit der sizilianischen Pestheiligen rund ein Jahrhundert später. Darin befinden sich auch eine Madonnenstatue (nach dem Vorbild von Maria Scharten in Oberösterreich) und Engel-Brettfiguren (1762). Der gemauerte runde Brunnen ist mit einem Schmiedeeisengitter abgedeckt. Sein Wasser rinnt unterhalb der Kapelle in ein Betonbecken.
Geschichte
Nach dem Übertritt zum Katholizismus 1639 tätigte Konrad Balthasar Graf von Starhemberg Stiftungen für den Servitenorden. Die Anlage auf seinem Besitz in Schönbühel umfasst neben der Kirche und dem (1980 aufgelassenen) Kloster u. a. einen Kalvarienberg, eine Grab-Christi-Kapelle und - einmalig in Österreich - eine Nachbildung der Geburtsgrotte von Bethlehem. Diese mehrteilige, unterirdische Anlage entstand ab 1670 nach Plänen der Kaiserinwitwe Eleonora von Gonzaga (1630-1686).
Geschichten
Der Rosalienbrunnen befreite eine Gräfin Starhemberg von ihrem Kopfleiden. Zum Dank spendete sie die Madonna in der Kapelle. Bei einer Pestepidemie wallfahrteten die letzten zehn Gesunden des Ortes Hausenbach (Gemeinde Karlstetten) in das 12 km entfernte Schönbühel. Bei ihrer Rückkehr kamen ihnen die zuvor Kranken mit Jubel entgegen.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008