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Schloss Bruck#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Bezirkshauptmannschaft: Lienz Tirol, Lienz

Gemeinde: Lienz

Katastralgemeinde: Patriasdorf Tirol, Patriasdorf


Schloss Bruck
Schloss Bruck
Foto: L. Oitzinger. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Anlage mit hohem fünfgeschoßigen Bergfried, Zugbrücke, Zwinger, großem Burghof, doppelgeschoßiger Burgkapelle (mit Wandgemälde-Zyklus von Simon Taisten, dem „Görzer Altärchen", Wappen Görz-Gonzaga und einer Holztreppe) und dem Rittersaal. Der Baukern von Bruck ist gotisch.

Es wird angenommen, dass an der Stelle der Burg ein römisches Kastell stand. Hier teilen sich die Meinungen in der Literatur. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sich am heutigen Standort der Burg bereits eine römische Befestigungsanlage befand.

Die Erstburg entstand auf einem gewachsenen Felsen. Der Wohn- und Wehrturm sollte die Brücke über die Isel schützen und die Burg ist auch danach benannt.

Die Gründung und die Geschichte der Burg ist eng mit den Görzer Grafen verbunden. 1271 -1500 war die Burg Residenz der Görzer Linie der Grafen von Görz und Tirol. Sie vermehrten ihren Besitz um die Grafschaften Lurngau und Pustertal, doch wurde ihr Expansionsdrang 1252 durch eine Niederlage gegen den Kärntner Herzog Bernhard vorerst gestoppt. Sie mussten ihre Burg dem Salzburger Erzbischof abtreten und von ihm als Lehen wieder empfangen. Dies gab den Anstoß zum Bau einer neuen Residenz. Schloss Bruck wird 1277 erstmals erwähnt, seine Erbauung dürfte zwischen 1252 und 1277 erfolgt sein.

Schloss Bruck - Innenhof
Schloss Bruck - Innenhof
Foto: Mefusbren69 . Aus: Wikicommons, unter PD
1500 starb das Görzer Geschlecht aus und der gesammte Besitz ging in den Besitz Kaiser Maximilians I. über. Bruck wurde als Verteidigungspunkt gegenüber Venedig einbezogen und entsprechend ausgebaut.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg erst unter den Freiherren und späteren Grafen von Wolkenstein-Rodenegg, die von 1501 bis 1653 Pfandinhaber der Habsburger waren.
Nach dem Konkurs der Wolkensteiner 1653 gelangte Bruck als Pfandbesitz an das königliche Haller Damenstift.
1783 löste Kaiser Josef II das Damenstift auf. Schloss Bruck kam dadurch in Staatsbesitz und wurde als Militärspital (1796) und Kaserne verwendet.

1827 erwarb es der Bürgermeister von Lienz, Josef Oberkircher. Sein Sohn ließ größeren baulichen Veränderungen durchführen. Letzte private Besitzerin war Fräulein Ottilie Röck, die 1911 eine umfangreiche Renovierung nach dem Vorbild der bayrischen Königsschlösser vornehmen ließ. Die historisierenden Veränderungen sowie die unvorteilhafte Erneuerungen wurden bei einer neuerlichen Restaurierung 1942/43 wieder beseitigt.
1942 erwarb die Stadt Lienz die Burg und richtete hier ein bedeutendes Regionalmuseum ein, das vor allem wegen seiner Egger-Lienz Bilder international bekannt ist. Der Innenhof wurde zuletzt 1990/92 umfassend restauriert.

Heute ist die Burg (bzw. das Schloss) ein Museum der Stadt Lienz und beherbergt eine Kunstsammlung mit Gemälden (zahlreiche Bilder des aus Lienz stammenden Malers Albin Egger-Lienz), grafischen und plastischen Arbeiten, archäologischen Objekten aus Osttirol und Objekten aus der Osttiroler Volkskunde.

Eigentümer: Stadt Lienz

Weiterführendes#


Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch 2010 und 2019 mit folgenden Quellen aktualisiert:

  • www.burgen-austria.com
  • Burgen und Schlösser in Österreich und Südtirol (2005) von Gerfried Sitar und Anna Hoffmann und mit
  • Webrecherchen.

Literatur#

  • Dehio Tirol, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Tirol, bearb. von Gert Amman, Erich Egg, Johanna Felmayer, Josef Franckenstein, Wolfram Heike, Horst R. Huber, Herta Öttl, Meinrad Pizzinini, Wien 1980, Seite 499f.
  • Pizzinini, Meinrad, Osttirol. Der Bezirk Lienz. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen, (=Österreichische Kunstmonographie, Bd. VII), Salzburg 1974, Seite 219ff.
  • Weingartner, Josef Hörmann-Weingartner, Magdalena Die Burgen Tirols. Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol, 3. Aufl., Innsbruck-Bozen 1981, Seite 219f.