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Der Schneepalast in Wien#

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Schneepalast
Der Schneepalast in der Nordwestbahnhalle während des Aufbaus. 1927
© Brandstätter

Die Faszination des Wintersports erfasste 1927 Wien. Der in Wien lebende norwegische Skispringer D. Carlsen errichtete in der seit 1926 aufgelassenen Halle des Nordwestbahnhofs ein künstliches Wintersportgelände.

Auf einem Areal von 4.000 m² wurden auf 20 m hohen Gerüsten mit Kokosmatten und künstlichem Schnee eine Rodelbahn, eine Skiwiese und eine Sprungschanze, auf der Sprünge bis zu 20 m möglich waren, geschaffen, die von 10 bis 22 Uhr benützt werden konnten.

Die Eröffnung des Schneepalastes wurde allerdings vom Attentat auf Bürgermeister Seitz überschattet. Der Arbeitslose Richard Strebinger wollte mit den Schüssen, die er auf den im Auto sitzenden Bürgermeister abfeuerte, auf das Los der Arbeitslosen aufmerksam machen. Bürgermeister Seitz wurde bei dem Attentat jedoch nicht verletzt.

Im zweiten Weltkrieg wurde der ehemalige Nordwestbahnhof Schauplatz der Nazi-Propaganda. In einer Abschlussveranstaltung feierte man nach der Volksabstimmung den Anschluss an Hitler-Deutschland. Im Jahr 1938 eröffnete die antisemitische Schau "Der ewige Jude". Während des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude dann als Lager benutzt und musste schließlich 1952 nach Bombenangriffen abgerissen werden.

Quellen#

  • C. Brandstätter, G. Treffer, et al.: Stadtchronik Wien, 1986
  • www.wien.gv.at: Nordwestbahnhof


Redaktion: S. Erkinger-Kovanda