Schrick,"Wunderquelle"#
(Gemeinde Gaweinsthal, Verwaltungsbezirk Mistelbach)Gegenwart
Neben dem "heilsamen Brünnl" am Schricker Weg in der Mistelbacher Heide steht ein Kreuz. In der Wiese erkennt man die Fundamente der ehemaligen Kapelle. Die einst dort aufgestellte Figurengruppe (hl. Familie mit Joachim und Anna) befindet sich in der Pfarrkirche von Schrick, ebenso ein Votivbild mit der Inschrift "Ich Philipp Schallberger genant, In Schrickh Vügs Hirt wohl bekannt, Fand 1672 auf der zuvor gewesten Hayd, Diß Haylsam Brünntlein mit Freud. Dan da Vor Hiz ich bald Verschmacht, Und zu Gott Umb Wasser..., ging Wasser auff an dieser Statt, Drumb ich Dankhte Gottes Macht." Es zeigt den Hirten mit seinem Stab und kleiner Schafherde. Dominant im Vordergrund steht Jesus, der das Kreuz hält. Aus seiner Seitenwunde ergießt sich Blut in einen Meßkelch.
Geschichte
Beim "heilsamen Brünnl", das im Wald entspringt, befand sich eine Holzkapelle. Die Amtskirche untersagte den Bau einer Steinkapelle wegen "abergläubischer Benützung der Quelle". Mineralwasservorkommen in Schrick wurden kommerziell genützt.
Geschichten
In einem heißen Sommer kam ein alter Wanderhändler aus Schlesien nach Schrick. Ein Bub, der ihn erschöpft rasten sah, brachte ihm Wasser. Der Hausierer dankte ihm mit dem Spruch: "Vergelt's Gott tausendmal". Der Bub wurde Schafhirt. Einmal litten er und seine Herde unerträglichen Durst. Als er den Hirtenstab in den Boden stieß, erfüllte sich das Segenswort und eine Quelle entsprang.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008