Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT UND VERBREITUNG:#
Die Herkunft der Sorte ist nicht bekannt. Es dürfte sich um eine niederösterreichische Lokalsorte handeln, die auch heute noch - vor allem im Mostviertel - stärker verbreitet ist. Es wird vermutet, dass es sich um einen Sämling von Minister Hammerstein handelt. Beschreibungen sind nicht bekannt.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
GRÖSSE UND FORM:#
mittelgroß, im Schnitt 70mm breit und 60mm hoch, flachkugelförmig, gleichhälftig und regelmäßig gebaut, im Querschnitt rundlich bis 7 kantigSCHALE:#
glatt, stark glänzend, leicht fettig, hart aber nicht störend; Grundfarbe vom Baum grünlichgelb, später leuchtend hell- bis goldgelb; Deckfarbe bis 1/3 leuchtend orangerot oder rosa angehaucht und darin selten undeutlich gestreift; Schalenpunkte klein, braun, wenig auffällig in der Röte hell umhöft, kein Rost, Geruch kaum merklichKELCH:#
klein, geschlossen bis halboffen; Blättchen lang, schmal, olivgrün, zusammengeneigt, etwas aufrecht, wie gezwirbelt, am Grunde sich berührend; Einsenkung mitteltief, eng, von auffälligen scharfen Kanten umgeben, die allerdings bei Früchten von Typenunterlagen - wie auf dem Foto – nicht so deutlich ausgeprägt sindSTIEL:#
10 – 25 mm lang, 2 mm dick, gegen den Astansatz verdickt, braun; Einsenkung tief, mittelweit, Rand etwas uneben, keine oder geringe hellocker BerostungFRUCHTFLEISCH:#
gelblichweiß, feinzellig, fest und knackig, saftig, kräftig und ausgeglichen süßsäuerlich mit erfrischender Säure bis ins Frühjahr, hervorragend und edel aromatisch, Fruchtfleisch bräunt langsamKERNHAUS:#
klein, kelchständig; Gefäßbündel gelb, zwiebelförmig; Achse stark hohl; Wände wenig zerrissen, bohnen- bis ohrenförmig; Samen mittel zahlreich, dunkelkastanienbraun, lang gespitzt 9 : 4 : 2,5 mm; Kelchhöhle trichterförmig, Kelchröhre ins Kernhaus ragend, Staubfadenreste mittel bis oberständig,BAUMEIGENSCHAFTEN:#
WUCHS/KRONENFORM:#
wächst auf Sämling sehr stark, bildet gerade, kräftige Stämme in der Baumschule und als Altbaum sehr große, weit ausladende, etwas hängende Kronen, Triebkraft bleibt bis ins hohe Alter erhaltenGEEIGNETE BAUMFORM:#
wäre für alle Baumformen geeignet, nach ersten Erfahrungen ist jedoch die Wuchskraft auf MM 106 eher schwach und die Früchte sind kleiner, andere Unterlagen sind erst in ErprobungBODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#
wenig anspruchsvoll an den Boden, gedeiht auch noch auf trockenen, nährstoffarmen Böden, in raueren Lagen kann Schorf auftreten BLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER: mittelfrüh, unempfindlich; Pollenqualität und Befruchtersorten nicht bekanntPFLÜCKREIFE:#
Mitte OktoberGENUSSREIFE/HALTBARKEIT:#
Dezember bis MaiERTRAG UND EIGNUNG:#
Über den Ertragsbeginn können noch keine Angaben gemacht werden, Altbäume liefern jährlich mittelhohe Erträge bei variabler Sortierung, kleine Früchte sind im Geschmack aber gleichwertig; einer der besten Lageräpfel mit herausragenden Geschmackseigenschaften auch im späteren Frühjahr, Lagerung unproblematisch; auch für alle Arten häuslicher Verwertung; für warme und mittelere Lagen uneingeschränkt empfehlenswertKRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
in Höhenlagen tritt etwas Schorf auf, sonst kaum anfällig, wenig wurmig; anfällig für Kernhausschimmel, der aber die Lagereigenschaften nicht beeinträchtigt ähnliche Früchte können haben: Champagnerrenette: diese aber plattrund, fast rein säuerlich, ohne die ausgesprochene Rippung Minister Hammerstein: Rippen weniger scharf ausgebildet, Fruchtfleisch süßer, teils typisch lachsgelb, eigen aromatisch Luxemburger Renette: stärkere Kelchrippen, Stielgrube tief, berostet, Geschmack ohne besonderes Aroma Frauenkalvill: Fruchtschale weißlichgelb, am Baum weiß bereift, Fruchtfleisch mild süßsäuerlich, auffällig weiß umhöfte Schalenpunkte Londonpepping: Kelch typisch groß mit breiten Kelchblättern, Grundfarbe und Deckfarbe weniger leuchtend Potts Sämling: dieser von Fruchtform und Färbung mitunter sehr ähnlich aber früher reif IX -XIDie Sorte wurde von Roland Gaber beschrieben
Literatur#
keine Beschreibung bekanntBilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)