Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Sommer- und Winterspiel#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Sommer- und Winterspiel
Johann Ranftl: Sommer- und Winterspiel, 1834
Archiv Wolf

In Österreich sind Sommer- und Winterspiele als Umzugsspiel vor allem aus Kärnten, der Steiermark und Salzburg bekannt. "Kämpfe" in Form spielerischer Wettstreite zwischen den Hauptjahreszeiten fanden bis weit in den Frühling hinein statt. Noch Laetare, der 4. Fastensonntag, wird als Termin genannt, dem man als Frühlingsbeginn mit dem "Sommereinbringen" feierte. Eine Beschreibung aus dem 19. Jahrhundert schildert die Kostüme: Eine Gruppe wurde vom Sommer, die andere vom Winter angeführt. Der Bursche, der den Sommer spielte, trug einen mit Blumen und Federn geschmückten grünen Hut, ein weißes Hemd, rotes Halstuch, kurze, schwarze Lederhose mit breiten, grünen Hosenträgern, weiße Strümpfe und Halbschuhe. In der Hand hielt er eine lange, rote Stange mit einem Apfel aus rot und gelb bemaltem ölgetränktem Papier, in dem eine Kerze brannte. Sein Gefolge in gleicher Tracht, trug Sensen, Sicheln und Heurechen. Der Winter hatte das Aussehen einen älteren Mannes in Stiefeln, langem Pelzmantel und mit großer Pelzmütze. Sein Gefolge war mit Ofengabeln, Dreschflegeln und einer Getreidewinde versehen. Jede Gruppe lobte ihre Vorteile, wobei erwartungsgemäß der Sommer siegte. Der Sommer entbot den Hausleuten Glückwünsche für das neue Jahr. Diese bewirten schließlich alle Mitwirkenden und beschenken sie mit Lebensmitteln und Geld.

Mittelalterliche Handschriften belegen auch andere Wettstreite, etwa unter Bäumen, wie „Der Buchsbaum und der Felbinger“ (Weide) oder zwischen Wasser und Wein. In der Umgebung von Hallein, Salzburg, zogen noch in der Zwischenkriegszeit zwei Burschen als Sommer und Winter heischend durch die Siedlungen, um ihren Wettsteit in 40 Strophen darzubieten. In jüngster Zeit versuchte eine Perchtengruppe in Golling (Salzburg) eine Wiederbelebung nach alten Vorbildern.

Quelle#

  • Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur und Geschichte. Wien - Köln - Weimar 2005

Redaktion: hmw

Siehe auch: