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Stadtbahnstation Nussdorfer Straße
Stadtbahnstation Nussdorfer Straße
© Doris Wolf

Das Stadtbahngesetz von 1892 sollte durch den Bau einer innerstädtischen Verkehrsverbindung in der k.u.k. Haupt- und Residenzstadt mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern die Verkehrsbedingungen verbessern. Damals beteiligte sich Otto Wagner am Wettbewerb für den Stadtentwicklungsplan. Sein Entwurf "Artis sola domina necessitas" ("Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein") gewann einen der beiden ersten Preise und prädestinierte den Architekten für das Stadtbahnprojekt. Im Mai 1894 erhielt er den Auftrag für die Gestaltung, der nicht nur den Unterbau und die Hochbauten (Stützmauern, Brücken, Tunnelportale, Viadukte, Stationen) umfasste, sondern auch alle Geländer, Gitter, Tore, Möbel, Beleuchtungsköper etc. für Gürtellinie, Vorortelinie, Wientallinie, Donaukanallinie und (die nicht realisierte) Donaustadtlinie. Die Stadtbahn sollte ein Werk aus einem Guß werden, sodass Wien damit über ein einzigartiges Gesamtkunstwerk verfügt.

1898 nahm die Gürtellinie den Betrieb auf, 1901 die in Etappen gebaute Donaukanal-Wiental-Linie. Beide verbanden die Bahnhöfe Heiligenstadt und Hütteldorf. Kritiker meinten, dass die Linienführung für den Personenverkehr nicht ideal wäre, denn dieser verlief im Gegensatz dazu konzentrisch. Doch waren die Überlegungen des k. u. k. Kriegsministeriums entscheidend, um rasch Truppenverschiebungen zwischen den Fernbahnhöfen zu ermöglichen. Die von den Militärs geforderte massive Bauweise der Strecke und die hohe Belastbarkeit der Brücken kam Jahrzehnte später der Umstellung auf den U-Bahn-Betrieb entgegen. Die Stadtbahn, auf deren Trassen nun die U4 und die U6 fahren, wurde mit Dampflokomotiven betrieben. Erst nach der Übernahme durch die Gemeinde Wien (1924) erfolgte die Elektrifizierung.

1968 wurde das Grundnetz der U1, U2 und U4 im Gemeinderat beschlossen und vom Verkehrsministerium konzessioniert. Die Ausschreibung des Jahres 1969 bestimmte, dass der U-Bahn-Bau mit Rücksicht auf Otto Wagners Stadtbahn-Architektur in Angriff zu nehmen sei. Aus der Wiental- und Donaukanal-Linie sollte die U4 werden. Der 1970 durchgeführte Wettbewerb ergab zwei zweite Preise. Die Verfasser der prämierten Projekte, die Architekten Holzbauer, Marschalek, Ladstätter und Gantar, schlossen sich zur Architektengruppe U-Bahn (AGU) zusammen und wurden mit der Gestaltung des Aus- und Umbaus für die Stationen der Linien U1 und U4 beauftragt.

Quelle#


Redaktion: hmw