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Theriakkrämer#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Theriakkrämer stellten ein (im Mittelalter) wichtiges und beliebtes Universalheilmittel von musartiger Beschaffenheit her, das aus verschiedenen, angeblich giftwiderstehenden Arzneien bestand, die feingepulvert und dann mit Tamarindenmus, Pflaumenmus, Honig oder Zuckerlösung zu einer Latwerge (lat. electuarium = Arzneibrei) angerührt wurden. Noch 1941 verrät die Pharmacopoea germanica, das Deutsche Arzneibuch, für den Theriak die Bestandteile: Opium, Xereswein, Angelikawurzel, Schlangenwurzel, Baldrian, Ceylonzimt, Meerzwiebel, Zitwerwurzel, Malabar-Kardamom, Myrrhe, Eisensulfat und gereinigter Honig. Angepriesen wurde das schwarzbraune, würzig riechende Mittel als »eine herrliche Artzney, und Schweißtreibend Mittel, wider allen Gifft, und gifftige ansteckende Kranckheiten; ist sonderlich gut wider gifftiger Thiere Bisse, Gehirn-Beschwerungen, Convulsiones, Blehungen, Magen-Beschwerungen, und üble Dauung; äuser- und innerlich.« Paracelsus lehnte diese Art von Medizin, die gelegentlich auch öffentlich auf dem Marktplatz gemixt wurde, ab, und auch Geheimrat Goethe scheint seine Zweifel an dem Mittel gehabt zu haben, denn er notierte: »Schlangengift und Theriak muß ihm das eine wie das andre scheinen« (nach J. und W. Grimm).

Quellen#

  • Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010

... mit freundlicher Genehmigung des Christian Brandstätter Verlags.