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Tiffener Kirche#

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Pfarrkirche Hl. Jakob d. Ä. und Pfarrhof in Tiffen
Pfarrkirche Hl. Jakob d. Ä. und Pfarrhof in Tiffen, Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Bezirk Feldkirchen in Kärnten.
Foto: Johann Jaritz. Aus: Wikicommons unter CC

Das Straßendorf Tiffen im Bezirk Klagenfurt Land liegt westlich von Feldkirchen an der Straße zum Ossiacher See, der in römischer Zeit bis hierher reichte. Im Bereich des Kirchhügels dürfte ein römisches Jupiterheiligtum gestanden sein - zwei Votivaltäre wurden in Schloss Lang bei Feldkirchen eingemauert.

Die Pfarrkirche "Zum hl. Jakobus d. Ä." erhebt sich nordwestlich über der Ortschaft am Rand eines steilen Felsens. Urkundlich um 1060 erwähnt, war sie schon um 1206 Pfarre und zählt damit zu den "Urpfarren" Kärntens. Die ehemalige Wehrkirche war von einer größeren Anlage umgeben, von der sich Teile eines Rundturms, Mauern und Tore erhalten haben. Im Mauerwerk der Kirche und der Befestigung befinden sich zahlreiche römische Spolien, wie Inschriftsteine und Marmorreliefs. Diese zeigen Pflanzenmotive, eine Tänzerin, und zwei Hunde, die einen Hasen reißen. Ein Grabbaupilaster verweist auf den Dionysoskult, er zeigt einen Bachhanten und eine Mänade. Ein Stein mit Rankenrelief wurde als Stufe zum Westportal verwendet.

Die ehemals romanische Kirche hat einen quadratischen Ostturm mit Pyramidendach. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zu einer zweischiffigen spätgotischen Hallenkirche. Das Netzsterngewölbe mit stark profilierten Rippen steigt aus oktogonalen Pfeilern auf. Der Chor mit dem Hochaltar stammt aus dem Jahr 1758. Das Altarblatt stellt den Kirchenpatron dar, Schnitzfiguren flankieren es. Auch die barocken Seitenaltäre und die Kanzel sind reich geschnitzt. Als bemerkenswert gelten ein Votivbild (Auferstehung, 1530) und die Wandgemälde, die Thomas von Villach 1470-1480 schuf. Sie zeigen die Heiligen Barbara, Helena und die hl. drei Könige. Weitere Fresken stammen aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts, Büsten von Kirchenvätern vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Der spätgotische Flügelaltar befindet sich im Kärntner Landesmuseum.

Quelle#

  • Dehio Kärnten Wien 1976


Redaktion: hmw