Der Lebensbaum im Trachtenschmuck#
Eine Salzkammergut-Tracht ohne Silberschmuck ist undenkbar
Das Ausseerland gilt auch als Zentrum der Herstellung von Trachtenschmuck. Hier war es der unvergessene Volkstumspfleger Hans Gielge, der gemeinsam mit der Goldschmiedewerkstatt Elssenwenger in Bad Aussee schon vor Jahrzehnten für den Bedarf der Dirndlträgerinnen volkstümliche Schmuckmotive entwarf. So vor allem den Lebensbaum, der einem Herz, einer Vase oder einer Rose entspringt. Dazu kommen noch jagdliche Motive, wie Garns oder Hirsch.
Einige Bedeutung hat auch der eigentliche Jagdschmuck mit den gefaßten Hirsch-Grandln, den Eckzähnen der Geweihträger, die je dunkler, desto wertvoller sind. Das Alter der Tiere spielt dabei keine Rolle, die Farbe hängt vielmehr von der Nahrung ab, die sie vorwiegend zu sich genommen haben.
Stolz jeder Trägerin eines Festtagsdirndls ist es, eine komplette Schmuckgarnitur - bestehend aus Halsband, Armband, Ohrringen, zwei Tüchlnadeln und einem Ring - zu besitzen. Die Hauptrolle fällt dabei nach wie vor den silbernen Tüchlnadeln zu, mit denen das Seidentuch befestigt wird.
Aber auch die Männer tragen gerne passenden Trachtenschmuck, so Tüchlringe, Spenzerkettchen, Manschettenknöpfe und ähnliches.
Der Schmuck wird in der Regel aus Silber gefertigt, wobei Silberbleche in verschiedenen Stärken sowie Silberdraht als Rohmaterialien dienen. Es wird gesägt, gebogen, gehämmert, gefeilt, gelötet, gebeizt und schließlich handpoliert, - In besonders wertvollem Schmuck sind (Halb-)Edelsteine, wie Granat, Amethyst, Mondstein, Achat und Ouarz, eingearbeitet.
Die Kunden kommen aus dem gesamten Salzkammergut sowie aus dem Ennstal nach Bad Aussee, um ihrer Tracht festlichen Glanz zu verleihen...
Quellen#
- Hilde und Willi Senft: Geheimnisvolles Salzkammergut. Magisches, Besonderes, Kurioses und Unbekanntes. Leopold Stocker Verlag, Graz 2002; 2. Auflage 2003.