Traunfeld, "Wunderquelle"#
(Gemeinde Hochleithen, Verwaltungsbezirk Mistelbach)
Gegenwart
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche "Zum hl. Lambert" am Heiligenberg liegt weitab des Ortes Traunfeld, nördlich von Hautzendorf auf einem bewaldeten Hügel. Der barocke Saalbau entstand Ende des 17. Jahrhunderts. Am Fuß des Hügels entspringt, an einer Kapelle zu erkennen, das Marienbrünnl. Um zum Wasser zu gelangen, muss man etliche Stufen hinunter steigen. Es kommt aus einer mit Bruchsteinen befestigten Wand und rinnt in ein rundes Becken. Die Anlage wurde 1990 restauriert und ein Rastplatz eingerichtet.
Geschichte
Die Kirche stand im abgekommenen Ort Heiligenberg, der 1178 urkundlich erwähnt wird. Vor 1400 bestand ein Vikariat, 1690 wieder eine Pfarre. Die wichtigsten Wallfahrtstage waren Christi Himmelfahrt und der Sonntag nach dem Fest des Kirchenpatrons St. Lambert (17. September).
Geschichten
Das Verschwinden des Ortes wird mit den Türkenkriegen in Verbindung gebracht. Nach einer anderen Version versank das Dorf als Strafe für einen Frevel: Jemand holte aus Spaß den Pfarrer zum Versehgang, doch lag statt eines Sterbenden ein Schwein im Bett.
Gestalten
1815 - 1836 war Pater Joachim Haspinger (1776-1854) Priester in Heiligenberg. Während seiner Studienzeit war er Soldat im Heer der Tiroler Freiheitskämpfer gegen Napoleon. 1802 trat Haspinger in den Kapuzinerorden ein. Obwohl schon Priester, focht er 1809 am Bergisel unter Andreas Hofer gegen die Soldaten aus Frankreich und Bayern. 1848 begleitete Haspinger als Prediger eine Tiroler Einheit auf dem Feldzug nach Italien.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008