Traunseefische#
Der Traunsee - 12 km lang, 3 km breit, größte Tiefe 191 m - wird von der Traun durchflossen, die im Süden bei Ebensee einmündet und im Norden bei Gmunden wieder ausfließt.
In seinem südlichen Teil ist der See von hohen Bergen umgeben, von denen der 1691 m hohe Traunstein der Region ihr charakteristisches Aussehen gibt.
Am Ostufer befinden sich der Grünberg (Seilbahn) und die "Schlafende Griechin", gegenüber in Altmünster der Gmunderberg, der Sonnstein bei Traunkirchen, in Ebensee das Höllengebirge mit dem Feuerkogel (Seilbahn).
Den nördlichen Seeteil begrenzt Hügelland mit den wunderschönen Buchten von Gmunden und Altmünster: schon die alten Römer erkannten die bezaubernde Wirkung des Traunsees und bezeichneten ihn als "lacus felix", den glücklichen See.
Die Keramikstadt Gmunden und die Ferienorte Altmünster, Traunkirchen und Ebensee liegen malerisch an seinen Ufern, viele Schlösser, Adelssitze und Sommervillen geben der Gegend am Traunsee einen besonderen Reiz.
1839 nahm der erste Schaufelraddampfer auf dem Traunsee seinen Dienst auf; die Dampfschifffahrt erreichte in den Jahren 1850 bis 1880 eine Hochblüte, da sich Frachtfahrten und der Fremdenverkehr auf dem Traunsee prächtig entwickelten.
Heute gilt der Traunsee zu Recht als eines der schönsten Segelreviere in den Alpen; durch sein klares Wasser und die große Sichttiefe gilt er auch als Eldorado für Taucher, aber auch für Fischer.
Der Traunsee besitzt eine große Artenvielfalt: der Hauptfisch, die Renke oder Reinanke ist ein sehr gesuchter Tafel- und Räucherfisch; zwei weitere Vertreter, der Riedling (eine Unterart der Coregonen, die nur hier im Traunsee vorkommt und als "Stangerlfisch" über Holzkohlenfeuer gegrillt eine wahre Spezialität) und die Maräne leben ebenfalls hier, zusammen mit Hasel, Seelaube, Seeforelle, Seesaibling, Aalrute, Perlfisch, neben Koppen, Elritzen und Rotaugen. In der Uferzone finden sich neben verschiedenen anderen Weißfischen Schleien und Brachsen, aber auch Barsch und Hecht.
909 wurde erstmals die Fischerei bei der Reichsabtei Traunsee im heutigen Ort Altmünster als Zubehör genannt. Sie wurde später auf das Nonnenkloster Traunkirchen, den Pfarrhof von Altmünster, die Herrschaften Ebenzweier und Ort aufgeteilt und umfasste am Ende des 18. Jahrhunderts über 80 Fischereiberechtigte.
Ein gewohnheitliches Fischrecht, also eine Ordnung der Fischerei, und eine Fischerzeche mit Zechmeister bestand bereits im Mittelalter (1563 beschrieben). Eine neuzeitliche See-Ordnung lag zuerst 1879 und 1913 vor. Derzeit gibt es 51 Fischereiberechtigungen, wovon aber nur 41 bewirtschaftet werden. Seit den 1950er-Jahren streiten Berufsfischer mit den österreichischen Bundesforsten um die Vergabe von Fischerei-Lizenzen (üblicherweise darf jeder, der ein Fischereirecht an einem Revier besitzt auch Tages-, Wochen- und Saisonlizenzen für Sportfischer ausgeben; hier am Traunsee beansprucht die Republik Österreich, vertreten durch die Österreichischen Bundesforste, das alleinige Vergaberecht. Abgeleitet wird dies aus dem Urbar - Verzeichnis über Besitzrechte eines Grundherren und Leistungen seiner Untertanen - der Grafschaft Orth aus dem Jahr 1699.)