Unterthürnau, "Wunderquelle"#
(Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf, Verwaltungsbezirk Horn)Gegenwart
Das Jägerbrünnl entspringt im Schreitelwald. Ein Votivbild zeigte die hl. Maria und die Virgines Capitales Barbara, Katharina und Margareta.
Geschichte
Das Jägerbrünnl soll bis ins 20. Jahrhundert Schauplatz des Brunnenräumens gewesen sein. Die Reinigung erfolgte in ritueller Weise durch junge Frauen. Die Quelle entsprang bei einer über 100-jährigen Fichte. Wer an Kreuzschmerzen litt, sollte zur Heilung unter dem Wurzelstock durchkriechen. Eine aus 32 Gliedern zusammengesetzte, 72 cm lange Eisenkette mit Kreuz, Bildern, Rosenkränzen und Votivgaben befand sich dort. An den Bäumen der Umgebung waren Devotionalien und Hufeisen angenagelt. Die wichtigsten Wallfahrtstage waren zu Walpurgis (30. April), Fronleichnam, Mariae Himmelfahrt (15. August) und Weihnachten.
Geschichten
Nachdem ein Mann sein blindes Pferd an der Quelle heilen wollte, verlor er selbst das Augenlicht. Das Pferd wurde sehend.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008