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Waldviertler Graumohn#

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Waldviertler Graumohn
Waldviertler Graumohn.
Foto: Horli. Aus: Wikicommons unter CC

Mohnpflanzen sollen im 13. Jahrhundert als Heil- und Ölpflanze über die Klöster ins Waldviertel gekommen sein. In einem Urbar des Stiftes Zwettl wird Mohn erwähnt. Bis 1933 notierte Waldviertler Graumohn als Qualitätsmarke an der Londoner Produktenbörse. In den Nachkriegsjahren kam der arbeitsintensive Mohnanbau fast zum Erliegen. Die Fachschule Edelhof entdeckte den Mohn 1980 wieder, man gründete einen Verein zur Förderung der Sonderkulturen im Waldviertel als Anbau- und Ernteorganisation. Seit 1992 ist "Waldviertler Graumohn" eine geschützte Ursprungsbezeichnung (VO EWG Nr. 2081/92). Sie gilt für Produkte der politischen Bezirke Gmünd, Waidhofen/Thaya, Zwettl, Krems Land nördlich der Donau und Melk nördlich der Donau. Die Gegend darf sich Genussregion bezeichnen. Die 750 m hoch gelegene Gemeinde Armschlag bezeichnet sich als "Mohndorf" und bietet eine Reihe kulinarischer und touristischer Attraktionen.

Waldviertler Graumohn wird auf ca. 200 ha angebaut. Im Vergleich zu anderen Sorten ist er besonders reich an Eiweiß, Zucker, Mineralstoffen, organischen Säuren und Vitamin E, weist einen fünf Prozent höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auf und hat den höchsten Linolsäuregehalt aller Speiseöle. Die Qualität resultiert aus den geografischen Verhältnissen (weite Hügellandschaft, raues Klima, ausgeprägter Taufall) und langjähriger Erfahrung. Neben traditionellen Mehlspeise-Rezepten wie Mohnnudeln oder Mohnknödeln finden sich neue Spezialitäten wie Kosmetik, Liqueur, Schokolade und Marmelade.

Die Saat erfolgt Mitte April (1kg auf 1 ha), meist in Reihen. Nach 10 bis 14 Tagen werden die Pflanzen sichtbar. Die Blüte beginnt meist Anfang Juli und dauert zwei bis drei Wochen. Jede der weißen, rosa oder roten Blüten hält nur einen Tag, danach ist nur mehr die grüne Kapsel zu sehen. Nach vier Wochen wird sie braun und reif. Die "Augen", kleine Löcher unter den Zacken der Krone, zeigen an, dass die Mohnsamen sich im Inneren der Kapsel von den Scheidewänden lösen. Die Ernte kann händisch (nur noch selten durchgeführt) oder maschinell erfolgen. Pro Hektar benötigt ein spezieller Mähdrescher ca. 3 Stunden, der Ertrag liegt bei 300 - 800 kg.

Quellen#


Redaktion: hmw

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