Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT:#
Stammt aus Lettland oder Livland und wurde seit 1850 in West- und Mitteleuropa stark verbreitet, besitzt mehrere Synonyme wie „Naliwnoje heloje“ und „Pomme de Reval“ in den baltischen Ländern. Im deutschsprachigen Raum wurde er zuerst als Weißer Transparentapfel beschrieben. Nach einem älteren russischen Pomologen soll es in Rußland mehrere, dem Klarapfel ähnliche Sortenarten bzw. Sortentypen geben.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
Die Frucht ist mittelgroß bis klein, ist von Behangsdichte abhängig, 45 – 55 mm hoch, 58 – 73 mm breit, stielbauchig, seltener mittelbauchig, schwach und unregelmäßig gerippt, zum Kelch hin verjüngt.SCHALE:#
glatt, am Baum weißlich wachsartig beduftet, gelblichgrün bis grünlichweiß, in Vollreife weißlichgelb, mit zahlreichen grünlichweißlichen Lentizellenpunkten, weiters können stellenweise auch hellbraune bis hellgraue Schalenpunkte auftreten. Deutlicher Duft.KELCH:#
ist geschlossen, klein bis mittelgroß, Kelchblättchen grün bis graubraun, bewollt, Kelcheinsenkung wenig tief, gerippt. Die Rippen laufen unregelmäßig bis über die Mitte der Frucht.STIEL:#
ist mittellang, 17 – 23 mm lang, etwas uneinheitlich in der Ausbildung, mehr oder weniger dick und lang, grünlich und bräunlich, bewollt, mitteltief mit weiter Öffnung, häufig schwach berostet.FRUCHTFLEISCH:#
grünlich weiß bis weiß, locker, feinkörnig, im richtigen Reifezustand feinsäuerlich, mit gut gewürztem Aroma, vollreif dann häufig mehlig und trocken werdend, mittlerer Gehalt an Vitamin C.KERNHAUS:#
ist zwiebelförmig hohlachsig, zu den Samenfächern geöffnet, Kammern geräumig, Samen zum Großteil gut entwickelt, länglich oval, zugespitzt, kastanienbraun.BAUMEIGENSCHAFTEN:#
In der Jugend ist der Weiße Klarapfel frohwüchsig. Aufgrund der bald einsetzenden reichlichen Erträge geht dieses Wachstum bald zurück. Der Baum bildet nur mittelgroße Kronen mit aufrechten Ästen.GEEIGNETE BAUMFORM:#
Die Sorte ist für den Hochstamm, vor allem aber für den Buschbaum geeignet. Ungeeignet für kleinere Baumformen.BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#
An den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche, dieser soll aber genügend feucht sein. Auch für hohe Lagen geeignet. Ist in Blüte und Holz sehr frosthart. Auf zu Trockenheit neigendem Boden in warmen Klimaten verstärkt sich die Befallsgefahr durch Mehltau.BLÜTE:#
mittelfrüh blühendPOLLENSPENDER:#
Ja, Pollen ist gut.BEFRUCHTERSORTEN:#
frühe bis mittelfrüh blühende, gute Pollenspendersorten, wie Berner Rosen. Adersleber Kalvill, Danziger Kantapfel, Jonathan, Schmidtberger Renette, Weißer Winterkalvill.PFLÜCKREIFE/HALTBARKEIT:#
Pflückreife ist erreicht, wenn sich die Schale zu verfärben beginnt. Da der Geschmack je nach Lagerbedingung von nur wenigen Tagen bis zu 2 Wochen auf der Höhe bleibt, muß die Frucht bald verbraucht sein.PFLEGEHINWEISE:#
Bei hohen Erträgen und leistungsschwachen Standorten kann der Wuchs stark nachlassen, es wäre dann ein Verjüngungsschnitt notwendig.KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
In ungünstigen Lagen und Standorten mehltauanfällig. Anfällig für Obstbaumkrebs und Blutlaus.Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)